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║ [Bild] Kitsch on the water, fire in the sky                         ║
║ Samstag,  5. Juni 2021, 23:53                                  eloi ║
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Acryl auf Leinwand auf Feuertonne. Künstler unbekannt.
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║ Testosteron-TV                                                      ║
║ Donnerstag, 12. März 2020, 00:53                               eloi ║
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Da guckt man Abends zum Runterkommen noch nebenbei ein wenig klassisches Männer-TV: BBC Robot Wars. Natürlich aus rein akademischem Interesse und nicht zu schnöden Unterhaltungszwecken, weil sich da 2 oder mehr ferngesteuerte Roboter auf die Fresse hauen.

Zwischen den Kämpfen interviewt Philippa Forrester die Teams in der Boxengasse. Und weil Roboterkämpfe komischerweise auch bei Kindern gut ankommen ist bei ca. jedem 2. Team ein Kind mit bei. Die Roboter sind ja ohnehin oft so ein Familie-und-co-Ding, also warum nicht.

In Staffel 1-3 hat mich aber immer tierisch aufgeregt daß Philippa es nicht lassen konnte an den fremden Kindern rumzuklaren und rumzuknuddeln. Das schien vor Ort niemanden gestört zu haben, aber ich als kinderlos zuschauender Mensch von woanders und über 20 Jahre später fühlte mich an den Stellen immer unbehaglich.

In Staffel 4 schließlich wurde Philippa aus Mutterschutzgründen vertreten.

Gerade habe ich den Großteil von Staffel 5 durch und anstatt mich auf ein spannendes Halbfinale und über innovative Fortschritte bei den Robotern zu freuen (endlich mehr CO₂-Flipper! und endlich anständige Spinner!), freue ich mich, daß Philippa bis jetzt bei keinem Interview mit einem Team, bei dem ein Kind dabei ist ständig an selbigem rumgrabbeln musste. Das ist mir in jeder einzelnen Folge mind. 1x positiv aufgefallen.

Ist es, weil sie ihren Knuddeltrieb jetzt Zuhause ausleben kann? Oder weil sie erkannt hat, daß es echt unangenehm ist, wenn fremde Personen dem eigenen Kind so auf den Pelz rücken. Oder bin ich wieder nur zu norddeutsch und seh das alles zu eng?
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║ Frytag Abend                                                        ║
║ Samstag, 19. Oktober 2013, 02:08                               eloi ║
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Und zum Denken Dasselflupp, währen Hahn de-Groet vernarrt.
Sieghen na ein Graus gehievt, nurpen stets die Entge hart.

(Alte Kimbajansche Grauheit. Weißheiten hatten sie nicht)

Monstereuse 4000
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║ Abenteuerurlaub                                                     ║
║ Dienstag, 30. Juli 2013, 13:37                                 eloi ║
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Ich bin aus der eisigen Kälte des Mt. Waldemar wieder zu den sonnigen Gipfeln emporgeklettert ohne zu erfrieren. Ich habe auf meiner Mission Wasser gefunden und einen Ort, wo Leergut wieder zu seinem natürlichen Kreislauf zurückgeführt wird. Mein Name ist Reinhold Maelzner.
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║ Weitersuchen                                                        ║
║ Dienstag, 25. September 2012, 21:44                            eloi ║
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Und während ich mal wieder über meine Gegenwart nachdenke, kommt wie immer irgendwann der finale Fluchtgedanke. Aber er mischt sich mit der Erkenntniss, daß es den Zustand der endgültigen Zufriedenheit nicht gibt. Es geht nur ständig weiter.

Ja, ich bin sehr zufrieden mit der derzeitigen Situation.

Aber ich bin auch sicher, daß das noch nicht alles ist. Da muss noch mehr sein. Aber selbst, wenn ich wüsste was das ist und selbst, wenn ich es sogar erreichen würde, wäre damit nicht Schluss. Diese Gedanken werden niemals aufhören und wenn, dann nur, weil ich resigniert habe. Ich möchte niemals resignieren. Aber das bedeutet, daß ich niemals endgültig zufrieden sein werde.

Aber vielleicht gelange ich an einen Punkt, an dem ich erkenne, welcher der diversen Lebensabschnitte der beste war. Aber auch da kann ich mir erst sicher sein, wenn ich weiß, daß kein weiterer sich ereignen wird. Und selbst dann wird es da gewiss noch Punkte geben, die suboptimal waren, verbesserungswürdig.

Aber Leben ist Suchen, nicht Finden. Umso wichtiger ist eine gründliche Suche.

Was also hält mich davon ab? Oder tue ich das breits?
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║ Warum sich nicht die Pubertät bewahren?                             ║
║ Dienstag, 22. Mai 2012, 00:05                                  eloi ║
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Als Jugendlicher rebelliert man gegen das Gebot der Eltern. Ein guter Anfang, aber warum verläuft dieser Reflex bei so vielen im Sande?

Nur aus Reflex „dagegen“ zu sein ist im Grunde das Gleiche, wie brav die Regeln zu befolgen, die einem auferlegt werden. Ob von der Religion, der Legislative oder der Gesellschaft. Nur eben umgekehrt.

„Trink nicht so viel mein Junge“ – „Ja, genau.“

Befolgen ist einfach, denn es erfordert nicht viel, außer der Fähigkeit zu kopieren. Selbst nachzudenken und darauf hin seine Entscheidungen zu fällen, sei sie nun entsprechend dem Gebot, dessen Gegenteil oder aber (bestenfalls) irgend etwas dazwischen, ist da deutlich schwieriger.

„Ich trinke nur Wasser. Aber das heißt nicht, das ich nüchtern bleibe.“

Aber letztenendes ist auch das ein Befolgen. Das Befolgen seiner eigenen Moral. So sollte es zumindest sein.

Aber: der eigenen Moral?

Auch Moral ist erlernt und damit von Anderen beeinflusst. Das oft nicht von denen, die es gern hätten, aber die Moral kommt nicht einfach aus dem Nichts und ist nicht nur ein leerer Topf, der sich dann mit persönlicher Objektivität füllt, sondern durchaus ein Produkt der Umgebung.

Der Übergang zwischen dem Moralgesteuerten Handeln und dem einfachen Befolgen von Regeln ist an dieser Stelle nicht mehr vorhanden, wenn man eben dieses einfach als eine Moralvorstellung sieht.

Der Unterschied liegt im Spielraum: Macht man „nur“ einfach stumpf das, was von einem erwartet wird¹, spart es zwar wertvolle geistige Restkapazitäten (und diese werden von manch einem sogar sinnvoll genutzt²) aber man vergeudet ebenso viel Energie mit sinnlos gewordenen Tätigkeiten, weil man nicht weiß oder darüber nachdenkt, warum³ oder wie⁴ man etwas tut.

Nur durch das ständige Einbinden seines vorherigen und, was viel wichtiger ist, seines derzeitigem Lebens und die damit verbundenen Erfahrungen in die derzeit zum Leben beitragenden Handlungen ist es möglich, nicht nur sein Leben und die damit verbundenen Umstände zu beeinflussen, sondern vor allem seine erlernten Moralvorstellungen zu überdenken, zu verändern, zu seinen eigenen zu machen und sie dann umzusetzen.



  1. Das ist alles zwischen:
    „Schaatz, bringst du auf dem Weg ins Büro bitte noch den Müll raus?“
    „Klaro, mein Engel“
    und
    „Deser Mann schuldet mir eine große Menge Geld. Ich möchte, daß er bezahlt.“
    „Wird erledigt, Boss“ *durchlad*

  2. z.B. sagt dir das Arbeitsamt: „geh Putzen, sonst lassen wir dich verhungern“ und du gehst putzen, weil es dir gesagt wird, und beim Putzen hast du dann viel Zeit, nachzudenken, wie man es „zu was bringen“ kann, wie du das nennst. Und dann, irgendwann, bist du Staubsaugervertreter und so richtig stolz auf dich. Und alle anderen auch.

  3. Thema Aberglaube, mein Lieblingsbeispiel: Die aufgebogene Sicherheitsnadel unter Fußmatte. Gut gemeint, zur Abwehr Böser Menschen™ aber heute wissen wir: Böse Menschen™ können die auch einfach pfänden und kommen dann trotzdem herrein. Es hat also keinen Zweck jedes mal, nachdem die Putzfrau da war und die Sicherheitsnadel entfernt hat eine neue zu positionieren.

  4. Ich rühre den Kuchenteig immer nur im Uhrzeigersinn. Meine Mutter hat mir das so gezeigt und sie hat es von Oma. Sonst wird der Kuchen nicht gut aufgehen. Ich rühre meinen Zucker im Tee auch nicht mit einem Messer um, wenn gerade kein Löfel da ist. Das gibt schneidendes Wasser.
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║ Electronic Grunzknüppel                                             ║
║ Montag, 21. Mai 2012, 23:51                                    eloi ║
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Ich hab grade wieder... die Randgebiete der elektronischen Musik wiedergefunden. Urplötzlich kann ich mit Noise (wieder) nicht mehr nur etwas anfangen, sondern genießen... ein komisches Gefühl, aber ein Gutes.
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║ I-bin-a-Windhuund-Schnapper                                         ║
║ Mittwoch, 23. Februar 2011, 00:35                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Oder auch: I-bin-wie-a-Fiisch-Schnapper ist eine Person, mehr eigentlich eine Personenkategorie (in Anlehnung an Pratchet) die ich bis dato für zu Überzeichnet und damit im realen Leben inexistent erachtet habe.

Gerade eben habe ich aber ein Exempler dieser Personenkategorie kennengelehrnt. Besagte Person war geschätzte Anfang 70 und recht agil. Laut eigener Angabe u.a. "fliegender Händler" oder "Geschäftsmann". Im laufe unseres Gesprächs wurde klar, daß er keinen festen Wohnsitz hat, von der Kriminalpolizei kritisch beäugt wird, auch wenn nicht konkretes gegen ihn vorliegt und diverse Behörden, Journalisten, Professoren und Juristen seinen Namen zumindest schonmal gehört haben. Auch dies wieder unter dem Vorbehalt: Ich glaube kein einziges Wort davon.

Der Grund unseres Treffens war eine Homepage, die er haben wollte. Er kennt sich kaum aus im Internet, aber für seine aktuelle Betrüg Geschäftsidee braucht er eine Homepage. Soweit scheint das auch alles noch im gerade so tolerierbaren Rahmen der Rechtmäßigkeit zu sein (sozusagen Grauzone ab #7F7F7F). Als ich ihn dann aber ermahnte, daß Texte aus Tageszeitungen nicht einfach so veröffentlicht werden dürfen, lachte er nur "Die Deutschen haben so eine Obrigkeitshörigkeit, die ist anderen freemd." und als er dann noch hinzufügte "Abmahnung? Sollen die doch erstmal einen Titel kriegen, und das ist für ein östereicherisches Konto für einen Anwalt in Deutschland gar nicht so leeicht, dann transferier ich das halt rechtzeitig uum. Von mir kriegen die gaar nichts." wusste ich, wie der Hase läuft.


Die gibt's ja in echt! Unfassbar.


[2 Bier später]


Die zwei veranschlagten Stunden sind rum und ich bin seines seltsamen Geschwafels von seiner Idee auch langsam überdrüssig, darum beschließe ich zu gehen und bestelle die Rechnung (natürlich in der Hoffnung, daß er bezahlt)

Ich erhalte eine Visitenkarte, die ihn als Parfümhändler ausweist. Das Logo daruaf mit drei großen Buchstaben sieht dem Logo auf seinem Flyer für die neue Idee mit drei anderen großen Buchstaben erschreckend ähnlich. Innerlich nicke ich wissend.

Die Kellnerin bringt die Rechnung.

Er kramt aus seiner Sackotasche ein recht dickes, mit Einweckgummi zusammengeschnürtes Packen Zwanziger.

Die Kellnerin bekam 50 Cent Trinkgeld und ich die Erkenntnis, daß Wahrheit und Fiktion manchmal gar nicht so weit auseinanderliegen.


Ihr Johnathan Frakes
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║ Von Sieben bis Heute                                                ║
║ Dienstag, 26. Oktober 2010, 22:16                              eloi ║
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»Katzen haben neun Leben. Das macht sie zu idealen Versuchstieren.«

Haben Katzen nicht nur sieben Leben?

[...]

Aha! Hier steht es ja, schwarz auf weiß, frei für jeden editierbar:

»Die Zahl ist in unterschiedlichen Ländern verschieden. Eine Katze hat im anglo-amerikanischen Sprachbereich 9, im deutschen dagegen 7 Leben. Übrigens ist es dasselbe mit der berühmten Wolke, da schwebt man ebenfalls auf Nummer 9 in UK/USA, aber hier bei uns auf Nummer 7.«

[wikipedia]


Aber klar war mir das nich. Ich habe den Spruch sowieso nur aus der QDB kopiert und da er orginal auf englisch ist, kommt das mit neun bestimmt hin.

Die Sieben ist ja ohnehin eine sehr Bedeutungsvolle Zahl. Abgesehen von ihrer Eigenschaft als Primzahl gibt es ja noch "das verflixte siebente Jahr", "Sieben auf einen Streich", "sieben Jahre Pech bei Spiegelbruch" (und ebenso lange schlechten Sex, wenn man jemandem beim anstoßen nicht in die Augen schaut), "Die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen erhalten durch sieben mal sieben sehr, sehr feinen Sand... oder eben neunundvierzig. Weltwunder, Tage in der Woche,

Und dann noch die Abermillionen Biblischer Referenzen. Sieben Gaben, Sieben Laster und sieben Tugenden, u.v.a.

Na und? Ich SCHEISS auf die Bibel, den Papst und das ganze Christengewäsch ebenso wie auf alle anderen Religionen auch. Sünden gibt es nicht. Ebenso wie Tugenden. Es gibt nur Sachen, die man für sich als moralisch besser oder schlechter bewertet. Keuschheit ist die Haupttugend des Evangeliums -- ich empfinde Keuschheit eher als Unterdrückung. Sie ist wider der Natur des Menschen.

Bei Diebstahl muss man unterscheiden zwischen Privatperson und Großkonzern.

Und so weiter.

Scheiß Staat, scheiß Bonzen, Terror und Bomben über alle die nicht, wie ich, Pazifist sind.

[Vielleicht sollte ich mir angewöhnen solche kurzen Sponanergüsse zu posten¹ Obwohl ich immer denke, daß das nicht lohnt. Mikroblogging ist ja modern².

Da bin ich nicht für. Scheiß Mode. Ist doch auch nur eine Art Religion für Versager ohne eigene Meinung. Also, Mode, nicht Mikroblogging.

Mikroblogging ist im besten Fall eine Form von Sprüchesammlung. Exzerpte. Im häufigsten Fall jedoch schlicht Schwachsinn.

Aber ich habe kein so großes Geltungsbedürfnis. Ich muss meine Meinung nicht jedem vor die Linse schrauben. Reicht es nicht auch, wenn ich sie HABE?

Andererseits zwinge ich ja auch niemanden es zu lesen. Ich habe so oft keinen Nerv mehr dazu. Ich müsste es dann ja auch formulieren.

OKOK, ich habe es gerde formuliert. Aber sag's niemandem, dann würde man nur merken, daß ich in Wirklichkeit inkonsequent bin.

Aber den Themenflow von 9 zu 7 Katzen, Sünden, Religionsbashing, Staatsverachtung und Internetkulturkritik sollte ich wirklich mal festhalten...




1 -- Diesen Gedanken hatte ich im letzten Post schonmal. Warum war mir das entfallen. Nur weil ein halbes Jahr dazwischen liegt?

2 -- Dito
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║ Urbane Sprichwörter I                                               ║
║ Freitag,  9. April 2010, 09:49                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Da ich ja zu längeren, weltbewegenden Posts irgendwie nicht mehr komme und Microblogging eh boomt, werde ich mal versuchen mir vorzunehmen vielleicht hin und wieder etwas kürzeres zu Posten. Und spontaner. Eben Sachen, die mir so auffallen. Wie zum Beispiel die eben ganz unbemerkt eingeflochtene »dreifache Verwomöglichung« – ein meiner Meinung nach zu sehr vernachlässigtes und undokumentiertes Stilmittel.



Der eigentliche Anlass ist aber die urbane Version von »mit Kanonen auf Spatzen schießen«, die mir heute früh durch Hirn flatterte. Geflattert wurde. Leider ist sie nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern auf dem von Tommy Jaud. Dennoch musste ich gründlich schmunzeln, als er den Protagonisten in “Resturlaub” sagen lässt:

»Du kannst doch nicht im Stadtpark 'ne Ente erschießen, nur weil der McDonalds schon zu hat«
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║ Bimmelglock                                                         ║
║ Donnerstag, 17. Dezember 2009, 00:12                           eloi ║
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Ich hasse Weihnachten.

Nicht das gespielte Bla von allen (un)möglichen Seiten, sondern die Koordinative Herausforderung, die unweigerlich zu Stress führt, welcher Selbige negativ beeinflusst.

Es ist nun so, daß Weihnachten nicht einfach ein paar Tage Ende Dezember sind, an dem angeblich irgend so ein Sektenführer verunglückt sein soll, sondern auch die Zeit wo man ein bisschen mehr Frei hat und damit die Chance sich mit Leuten zu treffen, für die man sonst zu wenig Zeit hat. Und exakt hier fangen die Schwierigkeiten an. Es ist eine Mischung aus Mengenlehre und Kompromissen. Einiges ist nicht vereinbar. Man kann nicht an vielen Orten gleichzeitig sein.

Aber wie entscheidet man, an welchem Ort man ist?

Ich lasse die Frage offen. Ich kann bzw. konnte sie nicht beantworten und habe ganz einfach gar nichts gemacht. Das klappt in solchen Fällen meistens recht gut. Und da es zu Weihnachten keine Gewinner gibt, gibt es auch keine schlechten Entscheidungen. Auch wenn man diese streng genommen gar nicht als solche bezeichen sollte.

Und nun existieren da so verschiedene, unvereinbare Teilmengen (normalerweise friedlich) nebeneinander her und verursachen zu Zeiten wie diesen Ressourcenkonflikte, wenn ich das mal so nennen darf.

Ich hasse Situationen wie diese, in denen es für ein gegebenes Problem definitiv keine Lösung gibt. Manchmal höre ich mich dann miteinander streiten:

Metafrage: "Was würdest du tun, wenn die zwei wichtigsten Menschen in deinem Leben dem Tod geweiht sind und du könntest nur einen retten?"
Gerechtigkeit: "Keinen von beiden retten."
Loyalität: "Mich umbringen."
Selbstmitleid: "Vorher."
Egoismus: "Rette den einen, für den nächsten Moment."
Unzufriedenheit: "Rette den anderen."
Prokrastination: "Entscheide es morgen."
Prokrastination (Die Andere, die mit dem Tarnmantel): "Wart ab. Nimm den, der als erstes die Hand ausstreckt."
Rationalität: "Wirf eine Münze."
Sucht: "Trink. Das verlagert das Denken in den Bauch. Und dies ist eine Gefühlsentscheidung."
Pessimismus: "Ist doch egal. Alles ist falsch. Und du weißt das."
(aus dem Zimmer darunter:)
Oscar: "Freundschaft ist weit tragischer als Liebe. Sie dauert länger."
Wilde: "Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!"
Hohn (ganz der Santa): "Ho, ho, ho, it's Christmas, Eloi."

(und das ist nur der Anfang)
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║ Re: tro                                                             ║
║ Donnerstag, 29. Oktober 2009, 23:07                            eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Verdammte düstere Gedanken. Gar nicht so düster, eigentlich. Nur vergangen.

Lange her.

Obwohl, solange noch gar nicht. Aber die Zeiten sind vorbei. Die Tage des exzessiven rumjunkens.

Ja, die gibt's immer noch. Aber sie sind anders. Und werden nie sein wie früher.

Und das ist ja auch eigentlich gut so, denn daran sieht man ja, daß man sich auch weiterentwickelt. Und Entwicklung ist schonmal ne gute Sache.

Und ich denke mir "in dieser Stimmung hättest du noch vor 'nem Jahr erstmal n Glühwein geköpft." Weil es ging und so. Geht nun nicht mehr. Ich würd's auch gar nicht mehr wollen, die Zeiten sind immerhin vorbei, aber es ist schon n komisches Gefühl.

Und dieses retro-backflash-gedankengelaber macht's ja nun auch nicht besser. Und überhaupt, hab ich das früher schon gedacht, aber es dann doch genossen. So wie jetzt.

Und wieder merke ich noch, wie sich alles wiederholt, aber man unweigerlich auf die immer längeren Rillen der Endlosloopplatte des Lebens gerät. Jede Rillenentgleisung bringt einen weiter nach außen, in Richtung Plattenrand.

Und die Zeit vergeht weiter außen auch in anderen Maßstäben. Noch vor 'nem Jahr hätte ich einen solchen Beitrag nicht vor um vier Nachts verfasst. Aber ich muss ja morgen arbeiten. -.-
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║ Heute ist Sonntag. Und ich räumte auf.                              ║
║ Montag,  5. Oktober 2009, 00:13                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ich habe vorhin einen Zettel gefunden.

Darauf stand:
Mir ist langweilig.
Lass uns mal 'ne Tierart auslöschen,
nur um zu sehen, was passiert.
z.B. Motte --> 18 cm große Fliegen,
die dann die Frösche fressen.

und auf der Rückseite:
Du bist mein Trampeltier.
Schwerer Gang, zwei fettgefüllte Höcker...
Oder ein Kamel/eon, mit langer Zunge.
Und Meer(jung)frau.
Und Succubus(si).

und ich hab gestrahlt und mich auf Dienstag gefreut. Und da war mein Abend gerettet.


Und ich dachte .oO(wow, Übermorgen, das ist ja bald)
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║ Daß diese verdammte Prokrastination auch immer belohnt wird...      ║
║ Donnerstag, 20. November 2008, 14:03                           eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Nun ist schon so viel Zeit seit der Abgabe meiner Bachelorarbeit verstrichen (2½ Wochen) und ich schaffe es endlich mal nicht nur an der FH zu sein und ein bisschen weiterzubasteln, sondern auch noch meinen Erstkorrektor zu treffen, der mir gesteht daß er weder die noch benötigten letzten Bauteile erhalten, noch meine Arbeit gelesen hat (was er ohnehin erst kurz vor der Verteidigung tut, da er weite Teile ja eh kennt, sagt er). Ich habe also an den Tagen, an denen ich das zur-FH-fahren erfolgreich bis zum nächsten Tag aufgeschoben habe, nichts verpasst, nichts machen können. Hinzufahren wäre also ohnehin sinnlos gewesen.

Ich konnte also die Zeit zuhause viel sinnvoller mit dem Aufschieben von Bewerbungen verbringen.

Aber damit ist Schluss, ich fange jetzt mit den Bewerbungen an, wo ich schonmal hier bin. Ich werde vorher nur noch schnell...
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║ Nein, heute nicht                                                   ║
║ Donnerstag, 11. September 2008, 20:00                          eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Heut morgen waren schon die ersten Vorboten eines seltsamen Tages zu spüren. Spontanaggressionen auf dem Fahrrad. Aber ich schob es auf die frühe Stunde und die paar Arschloch-Fußgänger, die mich ständig zum Bremsen zwangen und ging tagsüber meiner Arbeit nach, ohne emotional irgend etwas hochkommen zu lassen. Die Mittagspause war auch eigentlich das Stimmungshoch. Ab da wurde es immer schlimmer. Zu vieles ging schief und ich regte mich über alles auf. Leise, noch, aber ziemlich stark. Auf dem Heimweg wiederholte sich das, obwohl schon fast keine Fußgänger mehr unterwegs waren. Und damit ist endgültig klar: ab jetzt sollte mir niemand mehr unter die Augen treten. Gut, ich kann mich beherschen, aber meine Grundstimmung ist mal wieder reinstes Nitroglycerin.

Eine Mischung aus unbestimmter Wut, daraus erwachsender Spontanaggression und zynischer Scheißfreundlichkeit (einhergehend mit einem Grinsen der schmerzhaften Sorte, das mir die Zähne zurück ins Zahnfleich drückt)

Ein Zustand, in dem sehr viel Energie erzeugt wird. Ich muss raus, irgendwas machen. Oder alles zertrümmern. Auf jeden Fall Brüllen.



Definitiv ist mir heute aber nicht Menschenkontakt. Das würde nur fies werden. Verletzend und unfair. Ich will meine Ruhe. Und irgendwas zum kaputt machen.



Also: HEUTE NICHT!
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║ streng-orthodox-konservative Anti-Anarcho-Radfahrer                 ║
║ Donnerstag, 17. Juli 2008, 11:09                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
(auch: sucker (von SOKAAR (streng-orthodox-konservative Anti-Anarcho-Radfahrer)))

Das Schöne am Radfahren ist die Faszination des sich selbst ordnenden Chaos(es). Ja, es herscht ja auf den Radwegen, Fußwegen, Straßen und Randbegrünungen zu Stoßzeiten richtig schöne Anarchie. Regeln kümmern die Wenigsten etwas. Ampeln, Schilder, Begrenzungen und ähnliche Lapalien gelten ja allenfalls für Autofahrer. Es wird links gefahren, ohne Vorwarnung ausgeschert, abgebogen, gewendet, gebremst... So praktische Lämpchen wie bei Autos, die zuweilen vorrausahnen lassen, welche Aktion der jeweilige Fahrer als nächstes durchzuführen gedenkt, gibt es ja auch nicht. Hinzu kommen Hindernisse wie völlig unberechenbare (aber glücklicherweise vergleichsweise langsame) Fußgänger, die trägen (aber endschnellen, dafür berechenbaren) Autos, Kinder, Hunde, Bäume, Mülltonnen, Busse und allerlei anderes Gedöns.

Und das wuselt morgens um 9 alles umeinander, durcheinander und ineinander. Aber auf wundersame Weise wird niemand verletzt, umgefahren oder muss auch nur seine Fahrt unterbrechen.

Alles funktioniert und greift ineinander wie ein wirres, anarchisches, nicht zu durchblickendes, aber dennoch ungemein präzises Uhrwerk einer Uhr, gemacht von einem alten, einarmigen Uhrmacher auf LSD, durch seine pure Geisteskraft... ich schweife ab.

Es ist dieser Fahrradfahrer-Mikrokosmos ein anarchisches, sich selbst organisierendes, gleichberechtigtes System. Und es funktioniert.

Zumindest solange bis eines dieser subversiven Elemente aufkreuzt.

Wie in jedem System gibt es auch im Anarcho-Radfahr-System Gegner, die das System nicht akzeptieren, sich dagegen wehren, es zerstören wollen. OK, OK, sollen sie. Solange es nicht zu viele werden gehört das ja auch irgendwie dazu. Die permanente Verwundung der Gesellschaft, die das Immunsystem auf trab hält. Wo war ich?

Ahja. Gegner. Das sind zumeist Herren zwischen 30 und 60, die sonst normalerweise Auto fahren und nur ausnahmsweise mal auf ihr Rad steigen (was man dem Fahrrad zumeist auch ansieht).

Das sind die streng-orthodox-konservativen Anti-Anarcho-Radfahrer. Sie wollen die totale Ordnung und äussern dies, indem sie auf dem Fahrradweg, auf dem sie fahren, ihre Fahrtrichtung als die einzig Wahre und Richtige nicht nur ansehen, sondern diesen Standpunkt auch durch Ausklappen der Ellenbogen und demonstrativem Mittigfahren unterstreichen.

Diese (in meinen Augen völlig unnötig aggressive) Gestik wird noch beim Vorrüberfahren unterstrichen durch den gebrüllten Schlachtruf der streng-orthodox-konservativen Anti-Anarcho Radfahrer:

..maaann, falsche Seiteeee..


Zum Glück kann man als routinierter Fahrradanarchist lässig ausweichen und "Gegner!" zurückbrüllen... (oder "Subversives Element!" falls man langsam genug ist.)
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║ Platz ist in der kleinsten Hütte                                    ║
║ Dienstag, 24. Juni 2008, 00:57                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Manchmal analysiere ich aus langer Weile Sprichwörter, geflügelte Wörter und ähnliche umgangssprachliche Wortkonstrukte, die man meist ohne wirklich über sie nachzudenken in den Raum streut. Meistens dann, wenn ich mich selbiger Bagetelle schuldig gemacht hatte.

Heute:

Platz ist in der kleinsten Hütte

Ahja?

Nun, ich würde ja sagen: Wenn man eine kleine Hütte Bewohnt, in der noch Platz ist, dann bewohnt irgendwo jemand eine Hütte, in der weniger Platz ist. Seine ist dann natürlich die kleinere Hütte. Würde das Sprichwort nun heißen "Platz ist in der kleineren Hütte" Würd ich ja gar nichts sagen...

Aber kann man nicht, solange noch Platz ist, die Hütte verkleinern?

Denn nur, wenn wirklich gar kein Platz mehr in ihr ist und sie somit nicht mehr kleiner geht, ist es die kleinste Hütte.

Und wie ich bereits sagte, ist dann kein Platz mehr in ihr.

Ich würde also mal abschließend behaupten: obige Aussage ist schlicht falsch.
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║ abschweifungen bei und nach einem film                              ║
║ Mittwoch, 16. April 2008, 01:20                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
i'm really impressed



der film auf BR is klasse. ("Die Tür der Versuchung")

er (Eddie O'Hare gespielt von Jon Foster) ist aufrecht und verhält sich imho korrekt.



und er ist jung, ich bin schon zu alt für eine beziehung mit einer skanalös älteren frau mit kindern

wenn ich jetzt was mit einer 12 jahre älteren frau anfange ist es 'din'. wäre ich 20, wärs krass gewesen. die zeit ist vorbei. ich weiß nicht, ob es schade ist.



ich will es dennoch krass. vielleicht. auf jeden fall will ich etwas besonderes. und etwas besonderes war damals; auf heute projiziert ist es beinahe normal. aber was stört mich an der normalität? ich weiß es nicht. nichtmal, ob es wirklich die normalität an sich ist.



ich habe lust auf absolute (selbst)zerstörung

wenn nicht mich, dann mein umfeld, die wohnung

es muss hier aussehen wie sau, finde ich



"ich blinke nie, damit keiner weiß was ich vorhabe"
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║ April April                                                         ║
║ Samstag,  5. April 2008, 00:08                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ohne Anlass aus Laune einfach mal ein paar Worte. Die Woche verlief glimpflich, ich habe viel gehackt und gebastelt.

u.a. ein Audio-stream-proxy, weil in meinem 'Büro' viele Ports gesperrt sind (FH-Netz), u.a. auch 8000 über den u.a. lohro den Audio-Stream anbietet. Und weil ich aber dennoch Internetradio hören möchte, leitet das Streamproxy-skript den Audio-Stream auf Port 80 (der frei ist, natürlich) um... Tolle Sache.

Eben dann noch eine Erweiterung für meine Webbasierte Adressverwaltung, die beim Klick auf eine Telefonnummer deren DTMF-Töne als Wave-Datei liefert und ich somit an jedem PC mit Soundkarte das Eintippen der Nummer ins Telefon sparen kann. Ein mittelmäßig nützliches Feature, aber es ist möglich und nur darum geht es.

Ansonsten blicke ich bangen Auges auf den 24.04.

Wenn es nicht bald etwas wärmer wird, wird der Anfang der Barfuß-Zeit eine ziemlich eisige Sache.

Kurzfristig betrachtet ist lediglich Wochenende und ich damit die meisten anderen Sorgen los...


Ach und: Liebe Grüße an Todeszebra ;)
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║ [Bild] Krümliges Poster                                             ║
║ Mittwoch, 20. Februar 2008, 22:37                              eloi ║
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Krümliges Poster
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║ Space Oddity                                                        ║
║ Samstag, 17. November 2007, 04:00                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
David Bowies "Space Oddity" ist natürlich einer der ganz großen Hits von ihm und ein Klassiker. Soweit natürlich nichts neues. Ich schwelge gerade mal wieder in Nostalgie und als junger Mensch bedeutet Nostalgie u.U. (wie auch in diesem Fall) keine so große Zeitspanne zwischen "dem guten alten Damals" und "dem ach-so-trüben Jetzt" und meine Erinnerung an dieses Lied liegt kein Jahr zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein Praktikum in ca. 30 km Entfernung von hier und damit jeden Tag eine gewisse Strecke im Auto zu bewältigen. Und um kosten zu sparen meist weder allein noch im eigenen Auto. Und momentan gäbe ich einiges dafür in einem wohlgeheizten, uralten Volvo durch den Regen zu cruisen und nichts als dieses Lied zu hören.



Eine in dem Kontext auftretende Frage ist: Was macht das "Damals" besser als das "Jetzt" wo doch damals das "Jetzt" auch ach-so-trüb war und die Zukunft noch unbekannt.

Wie kann die Sichtweise auf eine Zeit, ein Ereignis sich dahingehend ändern, daß man es so gänzlich anders sieht?

Also anders formuliert: warum geht es einem immer erst hinterher gut?

Ich bin sicher, wenn ich in einem Jahr oder mehr auf das Jetzt zurückblicke wird es auch zum "guten alten Damals" werden. Warum tut es das?

Und: tut es das nur bei so gnadenlosen Optimisten wie mir oder bei der Mehrheit der Menschen?



Warum also kommt einem die Vergangenheit besser vor als die Gegenwart? Oder ist es wirklich so, daß man sich eher an die schönen Momente erinnert als an die düsteren. Und wenn das so ist: müsste es dann nicht einstellungsabhängig sein? Also mit anderen Worten: Erinnern sich Pessimisten dann eher an die miesen Stellen ihres bisherigen Lebens?

Oder werden sie dadurch heruntergezogen, daß es sowas tolles wie früher jetzt nicht (mehr) gibt?

Ich kann durchaus behaupten, daß mich dieses Retrogeschwelge zwar sehr berührt und es auf die ein oder andere Art ein durchaus erhebendes Gefühl ist, es im großen und Ganzen aber nicht wirklich zu einer Besserung meiner Laune beiträgt. Andere Gedanken sind nicht zwangsläufig bessere. Das sollten vor allem die Leute bedenken, die anderen Tipps geben "um mal auf andere Gedanken zu kommen"

(Man stelle sich vor: "Ich fühl mich beschissen, weil [...]" - "Hier hast du ein Seil, da kannst du mal was schönes flechten, um auf andere Gedanken zu kommen" ... *baumel*)



Abschließend mal die Anregung: Führe eine Strichliste:

Bei jedem "ach wie schön es damals wahr"-Gedanken ein Strich auf die eine Seite, bei jedem "was fürn Scheiß damals, zum Glück bin ich da raus"-Gefühl ein Strich auf die andere... mal sehen wer gewinnt.



Und dann: Ist das nun ein Maß für die verkorkstheit des Lebens oder für die Einstellung zum Leben?



in diesem Sinne... keep drifting.

(und einen Gruß an Tino)
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Wort des Tages                                                      ║
║ Mittwoch,  7. November 2007, 22:15                             eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Heavy-Metal-Umlaut



...bin ich grad zufällig drauf gestoßen. Ein tolles Wort.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Wort des Tages                                                      ║
║ Donnerstag, 25. Oktober 2007, 02:18                            eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Sendeende



Wenn ich mich auf die schnelle nicht verlesen hab stand gerade bei einer dieser Abzockequizsendungen eine Einblendung "Ein Spiel geht maximal bis Sendeende"

-- Selbst wenn ich mich verlesen hab, ist es ein tolles Wort und es müsste wohl eig. Sendungsende heißen.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Hilfe, meine Badwanne integriert                                    ║
║ Dienstag,  9. Oktober 2007, 17:21                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Was für ein Höllentag.

Wissend, daß das, was heute auf mich zukommen wird nicht gerade schön ist und in Erwartung meiner morgentlichen heißen Dusche hab ich mich 10 Minuten zu spät aus dem Bett gequält. Vom jetzigen Standpunkt aus hätte ich es sein lassen sollen.

Denn wenn man heiß duschen möchte benötigt man heißes Wasser. Selbiges stand heute früh aus unerfindlichen Gründen nicht zur Verfügung. Und mit kalt duschen fängt ein Tag scheiße an.

Wenigstens das Frühstück verlief reibungslos aber sonst hätte dieser Tag auch schlichtweg nicht stattfinden können.

Und auch wenn der Tag (bis hier her) keine Überraschungen parat hatte, war es doch einer von dieser Sorte, wo 8 Stunden gefühlt schnell zu 39 werden können, wobei sich jedoch die Mittagspause anfühlt, als sei sie um 20 min gekürzt worden.

Immerhin habe ich gelernt, daß meine Badewanne integriert:

Der Integrierer ändert seinen Ausgangswert, solange der Eingang von Null verschieden ist. Bei konstantem Eingangswert steigt der Ausgangswert kontinuierlich an. Die Anstiegsgeschwindigkeit ist proportional zum Eingangswert. Die Zeitkonstante gibt an, nach welcher Zeit das Ausgangssignal um den Wert des Eingangssignals angewachsen ist. Eine negative Eingangsgrösse führt zu einer negativen Steigung der Ausgangsgrösse.

[W. Müller, ComputerUnterstützte Labor-Messtechnik, CES Karlsruhe]


D.h. Übersetzt:

Der Integrierer ändert seinen Ausgangswert, solange der Eingang von Null verschieden ist.Es ändert sich die Wassermenge (Ausgangswert = Füllhöhe) solange der Hahn geöffnet ist. (Eingang = Strahldicke... Flussmenge... Massestrom)
Bei konstantem Eingangswert steigt der Ausgangswert kontinuierlich an.Wenn Wasser fließt wird die Wanne voll. Und wenn man nicht am Hahn fummelt (konstanter Eingangswert) sogar gleichmäßig schnell. (kontinuierlich ansteigender Ausgangswert)
Die Anstiegsgeschwindigkeit ist proportional zum Eingangswert.Je oller, je doller.
Die Zeitkonstante gibt an, nach welcher Zeit das Ausgangssignal um den Wert des Eingangssignals angewachsen ist.(Freaks können auch ausrechnen wie schnell sich die Wanne füllt)
Eine negative Eingangsgrösse führt zu einer negativen Steigung der Ausgangsgrösse.Wenn man den Stöpsel zieht (negatives Wasser fließt in die Wanne) wird die Wanne leer (das negative Wasser neutralisiert das normale und dadurch steigt die negative Füllmenge. Wenn man den Stöpsel zu lange rauslässt, kann es passieren, daß man beim nächsten mal Baden eine Weile lang (normales) Wasser einfüllen muss, bis die Wanne wieder komplett leer ist.)


Tolle Sache nicht?

Und nun lerne ich noch wie mir der Computer anhand einer Studie über 1.ooo Fälle sagt, ob die Erythrozytenzahl von der Häufigkeit eines Vollbades abhängt und welchen Einfluss das Probandenalter darauf hat.


Also denn. Bis die Tage.

Carpe Selbstmotivation.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Kneipen-Mantra                                                      ║
║ Donnerstag,  6. September 2007, 17:42                          eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Gästin: "Auf dem Klo ist kein Papier mehr"
Wirt: "Müsste aber..."
Gästin: "Ja, ich müsste auch, aber auf dem Klo ist kein Papier mehr."
Wirt: "Müsste aber..."
Gästin: "Ja, ich müsste auch, aber auf dem Klo ist kein Papier mehr."
Wirt: "Müsste aber..."
Gästin: "Ja, ich müsste auch, aber auf dem Klo ist kein Papier mehr."
Wirt: "Müsste aber..."
Gästin: "Ja, ich müsste auch, aber auf dem Klo ist kein Papier mehr."
Wirt: "Müsste aber..."
Gästin: "Ja, ich müsste auch, aber auf dem Klo ist kein Papier mehr."
Wirt: "Müsste aber..."
Gästin: "Ja, ich müsste auch, aber auf dem Klo ist kein Papier mehr."
Wirt: "Müsste aber..."
Gästin: "Ja, ich müsste auch, aber auf dem Klo ist kein Papier mehr."
Wirt: "Müsste aber..."

[...]
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Technisch aufgewertet...                                            ║
║ Montag,  9. Juli 2007, 23:44                                   eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
ACHTUNG! folgender Text ist Selbstbeweihräucherung



Ich hab grade auf genial einfache Weise ein "Problem" gelöst, daß mich quasi genervt hat, seit ich meinen Server neu aufgesetzt hab...

Der Server war intern nicht über die gleiche Adresse erreichbar, von der er von aussen zu erreichen ist. Ich geb' doch kein Geld für ne TLD aus...

Ich musste also immer wenn ich links darauf verschickt hab, aus dem http://<server>/ ein http://<server>.dyn-dns-anbieter.tld/ machen. Jedes mal. Von Hand.

Nicht schlimm, aber nervig. Und nu kam mir (beim Lernen für die morgige Klausur in "Telemedizinische Systeme"(!)) der Geistesblitz, daß ein entsprechender Eintrag in der hosts-datei den Server auch intern unter der anderen Adresse erreichbar macht...

Nun kann ich endlich ohne rumfummeln links "von innen" aus meinem Browser Copyn und in Messenger, Email, IRC und sonstwohin Pasten, an Leute, die meinen Server "von aussen" erreichen... gleichzeitig kann ich endlich auch alle Weiterleitungen von hier aus testen.

Mannnn, ist das cool... da hätte ich schon viel früher drauf kommen müssen. Nun hab ich auch endlich ein Zertifikat, bei dem der Browser nicht mehr meckert, es sei für die falsche Domain ausgestellt worden.



YeahYeahYeah. Das mich etwas so simples noch dermaßen begeistern kann, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nich gemailt.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Du weißt, daß du zu viel Goa hörst...                        ║
║ Dienstag, 12. Juni 2007, 20:12                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Du weißt, daß du zu viel Goa hörst...
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] diverse Tötungen                                             ║
║ Dienstag, 12. Juni 2007, 19:18                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
diverse Tötungen
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Ein Königreich für ein Glas Wasser                           ║
║ Dienstag, 12. Juni 2007, 19:10                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ein Königreich für ein Glas Wasser
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Großmutter                                                   ║
║ Dienstag, 12. Juni 2007, 19:07                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Großmutter
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Gewalt                                                       ║
║ Dienstag, 12. Juni 2007, 19:05                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Gewalt
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Konflikt                                                     ║
║ Samstag, 21. April 2007, 05:16                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Konflikt
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Kooperative Zusammenarbeit                                   ║
║ Donnerstag,  8. März 2007, 02:19                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Kooperative Zusammenarbeit
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Gähnende Leere                                                      ║
║ Montag, 26. Februar 2007, 16:48                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Der Urlaub ist fast vorbei. In nicht mal mehr 7 Tage muss ich wieder jeden Tag früh aufstehen und das Leben nimmt wieder die gewohnt kreisförmige Kreisform an. Und verläuft dann wieder im Kreis. Jeder Tag wird Alltag. Sicher, es muss ja sein, auch wenn es nicht wirklich spannend ist. Aber das schlimme daran ist nicht die Unabwendebarkeit dessen, sondern die Tatsache daß ich die letzten Tage meines Urlaubes auch nicht mehr so recht genießen kann.



Ich sollte mich auf die spannenden Ereignisse der nächsten Tage freuen. Statt dessen sitze ich in einem viel zu dunklen Zimmer, höre melancholische Musik im 3/4-Takt und grübel über Dinge nach, dessen Relevanz normalerweise meine Wahrnehmungsschwelle nicht erreicht. Erreichen sollte. Aber alles was man ansonsten nach hinten/unten schiebt, weil andere Sachen in dem Moment wichtiger sind, kommt irgendwann wieder. Und dann nicht mehr alleine. Nein, diese Gedanken ziehen dann noch andere, noch ältere hinter sich her. Und dann passiert genau das:

Man hat frei und sollte sich eigentlich vor ausgelassenheit im Kreis drehen, aber statt dessen sitzt man in einem zu dunklen Zimmer und hört melancholische Musik im 3/4 Takt.



Und der Sinn des Lebens offenbart sich noch immer nicht.



Und an der Stelle im Kopf wo eigentlich das Wohlbefinden sein sollte klafft ein gähnendes Loch.

Eigentlich sollte ich noch den Rest des Tageslichtes inhalieren und zum Strand fahren, damit die Anspannung weicht und vielleicht ein paar eingerostete Endorphine aus den Poren gerüttelt werden.



Aber das werde ich nicht tun. Die bitteren Gedanken runterschlucken bedeutet, sie irgendwann widerkäuen zu müssen.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Oger sind wie Zwiebeln                                              ║
║ Montag, 15. Januar 2007, 21:30                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Wenn man unterwegs ist und einen akuten Hunger verspürt, hat man oft vielerlei Möglichkeiten: Fladenbrot mit Kalbsfleisch, U-Bahn-Brote, Grillhack im Brötchen und anderes Schnellfutter. Die meisten dieser nahrhaften Sattmacher enthalten in irgendeiner Art beinahe immer Zwiebeln, so sich der geneigte Kunde diese nicht wegwünscht.

Nun gibt es zwei Arten von Menschen die dies tun:

Die, die keine Zwiebeln mögen und die, die auf ihre Mitmenschen Rücksicht nehmen.

Erstere lass ich hier mal unberücksichtigt, denn Geschmack ist bekanntlich eine Frage des Geschmackes und damit eine Geschmacksfrage, also nicht diskutierbar.

Aber was bewegt Menschen auf einen kulinarischen Vitaminspender wie die Zwiebel zu verzichten?

Einer muss vielleicht zum Zahnarzt später und will dem armen Dentisten seinen Mundgeruch nicht zumuten - was natürlich Unsinn ist denn a) gehört es zum Berufsfeld des Zahnarztes soetwas zu erdulden und b) sollte man sich vor dem Zahnarztbesuch ohnehin die Zähne putzen, was das Mundgeruchproblem zumindest teilweise relativiert.

Einer arbeitet im Großraumbüro und möchte seinen Kollegen kein Zwiebelklima zumuten. Er wird nach der Zwiebelfreien Mittagspause seine Tat bereuen sobald er merkt daß sein anderer Kollege zum Mittag einen Zwiebel-Knoblauch-Bohnen-Auflauf hatte.

Einer arbeitet vielleicht im öffentlichen Bereich und möchte die Kunden verschonen. Hier ist die Chance daß im Gegenzug er von der Zwiebelfahne eines Kunden belästigt wird noch höher als im Großraumbüro.

Alles wird plötzlich so relativ und ich denke, jeder kann es mit sich und seiner Umwelt vereinbaren Zwiebeln zu essen wann, wo und soviel er will. Immerhin hat jeder das Recht auf seinen eigenen Duft. Und wer selbst Zwiebeln gegessen hat, riecht die Ausdünstungen der anderen Zwiebelliebhaber nicht mehr. Und nicht zuletzt gibt es weitaus Schlimmeres. Der Penner in der Bahn, der nach Fusel, Dreck und Urin stinkt. Die aufgetakelte, dicke Frau die nach Schweiß und viel zu viel süßlichem Parfüm stinkt. Der alte Herr, der nach Galle, Alter und China-Salbe stinkt.

Da ist der Zwiebelkonsument, wenn er nicht gerade Hundekot am Stiefel hat, noch der harmloseste Miefer.

Nun könnte man natürlich argumentieren, daß man weder im Großraumbüro, am Kassenschalter der Bank noch beim Zahnarzt auf solche Individuen stößt ... aber hält sich dieses Argument? Opa muss auch mal zum Zahnarzt und die aufgetakelte Dame steigt an der gleichen Haltstelle aus und arbeitet eine Tür weiter in der Buchhaltung. Und schließlich kauft auch der Tippelbruder seinen Fusel im Supermarkt und die Zwiebelmett liebende Azubine an der Kasse muss seinen Gestank ertragen obwohl sie extra für Kunden wie ihn auf die Zwiebeln im Mett verzichtet hat.



Hätte sie es nicht getan; kein Mensch hätte sich beschwert.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ gewohnheitstier                                                     ║
║ Montag, 11. Dezember 2006, 23:23                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das ist nichts Neues und in allen Bereichen des Lebens anzutreffen. Die meisten Menschen ziehen es vor, immer das Gleiche zu tun, zu sagen, zu kaufen usw.

Selbst die, deren Leben sich ständig verändert, gewöhnen sich an die stetige Veränderung. So wird alles zur Gewohnheit. Selbst Ausnahmen macht man immer wieder, alles bewegt sich in Kreisbahnen. Beim Pizzadienst bestellt man immer die gleiche Pizza. Oder immer eine Andere, selbst das ist dann immer das Gleiche. Man kann nichts machen ohne sich ständig in allem und jedem zu wiederholen. Selbst ich wiederhole mich dauernd, schon beim schreiben.

Jeder Tag in der Woche ist gleich. Jede Woche ist gleich. Jeder Monat. Und auch wenn nicht jedes Jahr gleich ist, so ändert es sich doch immer wieder um das gleiche, lediglich mit verschiedenen Rhythmen.

Tick, tick, tick, das Leerzeichen wiederholt sich alle paar Sekunden ein paar mal in der Minute.

Jeden Morgen stehe ich auf, fahre ins Büro, jeden Montag ist Teambesprechung, jedes 2. Wochenende bin ich zuhause, jeden Monat gibt's Geld, kostet es Geld, Alle paar Tage gehe ich einkaufen, mal nach 3, mal nach 9 oder 12 Tagen, aber immer wieder den gleichen Käse, die gleiche Wurst, die eine von vier sich abwechselnden Brotsorten, alternierend jedes 2. bzw. 3. Mal noch etwas zu naschen. Jedes Jahr ist im Dezember Weihnachten, alle 4 Jahre gibt es einen 29. Februar, 10 mal in der Nacht kommt eine Spam-eMail (im Schnitt), 85 mal in der Sekunde präsentieren mir meine Monitore ein neues Bild, ständig fallen mir neue Vergleiche ein...

Es ist zum verrücktwerden.



Nur manchmal vernimmt man eine Stimme.



Durchbrich den Kreis
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Nusslutscher                                                        ║
║ Montag, 27. November 2006, 22:12                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Es gibt bald €urojobs, da sind müssen die Leute die Nüsse aus alter Nussschkoloade, die überlagert ist, weil sie sich niemand mehr leisten kann, lutschen, damit die $chokoladenindustrie die noch einmal verwenden kann und so Kosten spart, nicht etwa um die Preise zu senken, sondern um die Gewinnspanne zu erhöhen.
Die Arbeiter kriegen zwar keinen Lohn, sind aber fett und mangelernährt, während ihre Familien verhungern. Schlimm:
- "Ey was machst Du so als Eurojob"
- "Laubharken, und du?"
- "Nusslutscher, sieht man doch."
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Biertrinkende Schweineaggregate.                                    ║
║ Freitag, 10. November 2006, 20:02                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Obwohl ich mich normalerweise über die ständig im TV laufende scheiße schon gar nicht mehr wunder geschweige denn aufrege, muss ich heute doch mal was anmerken. Es geht um die aktuelle Coca Cola werbung. Warum ist die Sau in dem Spot ein Eber? Der Wortwitz ist ja schon plump genug, da hätten sie wenigstens eine weibliche Stimme nehmen können. Das wäre nicht besser, aber zumindest korrekt.


Schweinaggregat Aber was reg' ich mich über solche Belanglosigkeiten wie den Verfall der Sprache auf, wo ich mich doch viel sinnvoller über die Sinnlosigkeit, für Autos immer bessere Rußpartikelfilter zu bauen und gleichzeitig tausende von Kühllastern komplett ohne Filter am Aggregat durch die Gegend fahren zu lassen, aufregen könnte.


Ich sollte eigentlich eher Fröhlich sein. Immerhin bin ich zu einer revolutionären, ja schon beinahe Bahnbrechenden Erkenntnis gekommen: Das alte Prinzip "Mann kann sich Frau schönsaufen" ist umgekehrbar. Moment. Noch nicht müde abwinken, jaja, Frau kann sich auch den Mann schöntrinken und so. Ich meine das etwas anders.

Die Ausgangssituation: Ein Mann, eine Flasche Alkohol, eine Frau.

Normaler Weg: Durch die katalysierende Wirkung des Alkohol wird die Frau für den Mann hübscher ("besser").

Rückweg: Durch die katalysierende Wirkung des Mannes schmeckt der Alkohol der Frau besser.

Das mag gewagt klingen, aber ich habe es selbst erlebt. Beides.

Ich finde, das genügt als Beweis.



Bis die Tage.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ sunday meal                                                         ║
║ Sonntag,  5. November 2006, 12:54                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝

not hungry again

eastseafish mail

I like seashells

It is my trial
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Freitag Mittag...                                                   ║
║ Freitag, 27. Oktober 2006, 12:33                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Es ist Freitag, der Chef ist nicht da (und das heißt ich, dit olle Praktikantenstück, darf auf seinem Parkplatz direkt am Haus parken) und vor mir liegt ein langes Wochenende, denn Montag ist Brückentag und Dienstag frei und das alles zusammengenommen ist dermaßen toll, daß ich schweinegute Laune hab. Und das auf Arbeit. Kann an sich gar nicht angehen, ist aber dennoch so.



Ausserdem hab ich grad in meiner quasi Stammreferenz, der Java-Insel gelesen, daß alle Objekte im Kindergarten erzeugt werden und weil die meisten Objekte sehr jung sterben, dieser oft vom Müllsammler nach Leichen abgesucht wird. (Ja wirklich, das steht hier) Naja warum auch nicht. In Rostock sammelt Flaschen-Paule in der Innenstadt Pfandflaschen und der Java-GarbageCollector sammelt eben im Kindergarten Leichen.

Andere sammeln Socken, Zollstöcke oder Bierdeckel. Oder Müll von der Straße auf. Oder sich. Und die, die nicht sammeln, jagen. Tiere, den Erfolg, andere Menschen. Jeder nach seinem Fasan. Und mir erstmal zum Mittag ne Pizza. Es ist Freitag und das muss gebührend honoriert werden. Koste es was es wolle. Also meinetwegen auch 4 Euro 60.



So denn. Wünsche ein vergnügliches Leben. :D
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Temporarily down                                             ║
║ Freitag, 20. Oktober 2006, 20:51                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Temporarily down
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Outa Musique                                                 ║
║ Freitag, 20. Oktober 2006, 20:42                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Outa Musique
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Stereopunk                                                   ║
║ Freitag, 20. Oktober 2006, 19:49                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Stereopunk
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ vorbereitung ist alles                                              ║
║ Donnerstag, 28. September 2006, 23:08                          eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
ich liebe es vorbereitet zu sein. gerade hatte ich beim Tatort gucken hunger und musste möglichst schnell was aus der küche holen. werbepausen gibts ja keine. zum glück hab ich den aufschnitt und das brot griffbereit im kühlschrank gestapelt, so daß es nur ein griff war und ich in unter 18 sekunden wieder vor der glotze war.



und hier *gähn* nur für wen es interessiert *abwink*

die LÖSUNG!





anderes wort für honigweinvormittag in amerika (uhr)griechischer käse in salzlakebei kontakt detonierender sprengkörper
MetA.M.FetaMine
M e t h a m p h e t a m i n e




Na wenn das mal nicht lustig war. *gähn* *schenkelklopf*



so denn ich leg mich schlafen.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Kra(a)nk                                                     ║
║ Dienstag, 26. September 2006, 04:52                            eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Kra(a)nk
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ flexibilität.                                                       ║
║ Donnerstag, 21. September 2006, 23:19                          eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
eigentlich wollte ich heute Tatort gucken. aber ich hatte auch lust an nem bild weiterzuarbeiten was hier auch demnächst zu bewundern sein wird.

was also tun? schau ich tatort, komme ich nicht dazu das bild zu colorieren und so. mach ich das bild fertig kann ich kein Tatort gucken.

und beides zusammen geht auch nicht, weil ich mich dann mit beidem nur ablenke und am ende das bild verpfuscht ist und ich vom Tatort auch nichts mitbekommen hab.



also habe ich was ganz anderes gemacht und Spun geguckt.

Ich kann mich der mehrheit der kommentare auf der seite anschließen, es ist ein herrausragender film und definitiv einer zum öfter gucken.

im anschluss daran fiel mir ein kleines rätsel ein. es dürfte für alle die den film kennen ein leichtes sein, es zu lösen. und für allen anderen auch, denke ich...



gesucht ist ein wort, daß sich aus diesen vier begriffen zusammensetzt:



1. anderes wort für honigwein

2. vormittag in amerika (uhr)

3. griechischer käse in salzlake

4. bei kontakt detonierender sprengkörper



ergibt zusammen ...? na? für alle dies nich erraten gibts im nächsten post die auflösung...



ich höre noch ein wenig UrbanDrop (Internetradio) und leg mich schlafen.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Urbane Märchen und Kaffeebohnenmanager                              ║
║ Montag, 18. September 2006, 19:24                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ein Bekannter von nem Kollegen hat n Nachbar dessen Schwager einen kennt, dessen Bruder son totaler Nazi is, son richtiger Rassist. und der war mal total drauf, so besoffen und bekifft und was weiß ich und der is beim Fernsehgucken hammer abgegangen. Als in der Werbung n schwarzer gezeigt wurde hat der seinen Fernseher mit seiner Gaswumme erschossen. Das sagt doch alles.



Und auf Arbeit gehts die ganze Zeit um Kaffeemanagererweiterungen.



Ansonsten gibts wenig neues. :S
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Na Toll                                                      ║
║ Montag, 11. September 2006, 03:42                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Na Toll
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Bart-e-kappe                                                 ║
║ Mittwoch,  6. September 2006, 00:08                            eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Bart-e-kappe
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Die Ferien sind vorbei                                              ║
║ Sonntag,  3. September 2006, 04:24                             eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Tja. Nu isses leider soweit. Ich komm grad von der langen Nacht des offenen Denkmals und damit sind meine Ferien offiziell vorbei. Ab Montag wird wieder gearbeitet. Naja was solls. Die Ferien waren toll, das Wetter durchwachsen und alles in allem waren sie weniger produktiv als erhofft. Es gibt immerhin Bilder von der alten Molkerei.




Aber das eigentliche Thema des Tages sind Notschweinesäulen.

Notschweinesäulen sind eine fantastische noch nicht erfundene Erfindung. Wenn man z.B. in Alaska oder sonstwo, wo man Schlittenhunde benötigt und Eisbären darauf aus sind einem diese wegzufressen, unterwegs ist und plötzlich einem Eisbären über den Weg läuft, der, in Anbetracht der Tatsache, daß man leider schon ohne Schlittenhunde unterwegs ist, in Betracht zieht, einen selbst zu verspeisen, kann man nicht einfacher dem sicheren Tot von der Schaufel stolzieren, als mit einer Notschweinesäule. Diese Säulen sind in eben jener Landschaft im Abstand von ca. 500m aufgestellt, so daß es jedem Touristen möglich sein sollte bis zu einer solchen Säule dem Bären davonzulaufen und den oben angebrachten Buzzer zu betätigen, worauf sich im unteren Teil der Säule eine Klappe öffnet aus der ein Schwein (geliefert durch die unterirdisch verlegte Schweinepipeline, die alle Notschweinesäulen versorgt) herrausflitzt und so den Eisbären von seiner eigentlichen Beute ablenkt.



(Diese tolle Idee für eine Erfindung mit zugehöriger Marktlücke und Option auf Monopolstellung in der Fertigung stammt leider nicht von mir sonder von Peter & Kati. Herzlichen Dank an dieser Stelle. Ihr bekommt Prozente, wenn mein Geschäft brummt.)



Als denn, liebe Leser. Ich bin zurühück.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ [Bild] Zustand                                                      ║
║ Donnerstag, 31. August 2006, 03:27                             eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Zustand
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Einmal werden wir noch wach...                                      ║
║ Mittwoch, 19. Juli 2006, 01:40                                 eloi ║
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Jawollja. Morgen isset soweit. Mir schlottern die Knie wenn ich dran denke, aber andererseits freu ich mich auf das danach. Morgen schreib ich für dieses Semester die letzte von 7 Klausuren. Und dann: FERIEN! Endlich. Urlaub, Freude Frei. Wasser und Sonne rufen. Und ich hab viel vor. Ein Monat frei, das muss man nutzen. Ich weiß noch nicht so recht ob ich zwischendurch zum schreiben komme, aber es wäre schön wenn ich die Erfahrungen und Erlebnisse als Inspiration nutzen kann. Und im September dann wird sich zeigen obs was gebracht hat.



Nunja, nun werd ich aber nochmal in Ruhe schlafen und morgen Prof. Dr. rer. nat. S. zeigen wie man ne 1,0 in Rechnernetze schreibt. Har.



A propos Rechnernetze. Man kann viele Teile wunderschön metaphorisch erklären. Also wie so eine ARP-Anfrage funktioniert. Was ist ARP? Im Prinzip die Frage nach einem Rechner. Will also ein Rechner Daten an wen anders senden muss er wissen wo der Empfänger ist. Bildlich:

Ich möchte Theo fragen, ob alles OK is. (Ping)

Theo is nich bei mir (mein Netzwerk), aber ich weiß daß er im Restaurant ist. Also ruf ich da den Chef an (Router) und frage ihn, ob Theo da ist. (ARP-Request) Er sagt ja (ARP-Reply) und ich sag ihm, daß ich wissen will ob bei Theo alles OK ist.

Der Kellner brüllt also in die Runde "Ey, wosn Theo?" Und entweder Theo brüllt dann "Hier" oder irgend jemand brüllt zumindest "Ich weiß wo er is."

Gehen wir mal vom ersten Fall aus und Theo meldet sich beim Kellner. Der fragt ihn dann "Ey, Maelzer will wissen ob alles OK is." (Mein weitergeleitetes ICMP-Packet echo-Request, quasi Ping) Im Idealfall sagt Theo denn "Jo" (echo-reply) und der Kellner sagt zu mir "Jo" und alles ist schön.



Leider hat das noch niemand Prof. S. gesagt. Seine Vorlesung war das Letzte und hat in keiner Weise zum Verständnis beigetragen. Aber was solls, ich war ja eh' kaum da. ;)
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║ [Bild] Alien                                                        ║
║ Montag, 10. Juli 2006, 00:00                                   eloi ║
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Alien
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║ Haustierfetisch und Tee.                                            ║
║ Dienstag,  4. Juli 2006, 02:01                                 eloi ║
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Das Wort petting, man kennt es vielleicht noch von früher aus der Bravo, heißt eigentlich nur knutschen, meint aber eventuell auch fummeln und ähnlich präsexuelle Handlungen.

Klar mag ich Tee. Aber einer genügt. Also lassen wir mal das zweite T weg. Bleibt peting. Also das Verb von pet. Haustier. Auf deutsch etwa "haustieren". Ich haustiere. du haustiert. Wir haustieren, Ihr haustiert. Schon wieder ein T zuviel, denn das Wort, was offensichtlich gemeint ist, heißt hausieren. Und das nervt nun wirklich. Es sei denn, man ist auf diesen Job angewiesen. Aber was soll uns das alles sagen? Ein Klinkenputzer, der einem Tiere zum knutschen verkauft? Oder kann man hausieren mit housing zurückübersetzen? Und meint das nicht eher das ekstatische tanzen zu House-music? Oder will uns der nette Herr an der Housetür sogar Musik verkaufen? Oder bedeutet das alles nur, daß man zu House am besten fummeln kann?

Hä? zu House? Also daheim? oder doch die Musik? Oder trinken wir alle nur zu wenig Tee? Irgendwie führen meine Gedanken in eine Sackgasse, ich werde nochmal genauer drüber nachdenken, wenn ich das nächste mal mit meinem Housetier knutschend im Kaffeehaus sitze.

Aber noch mal kurz was Anderes:

pet = haustier = housetear = hausträ(h)ne = hithank = hallodank...

OK. Aber was ist mit:

pet = haustier = hittaurus (hitter U R us) = Du gehörst uns, Schläger...

Und nicht zuletzt steht pet ja auch für Polyethylenterephthalat. Und für Positronen-Emissions-Tomographie und noch für einiges mehr, wie uns wikipedia mitteilt...



Man fasse den heutigen Beitrag in einem Wort zusammen: sinnfrei...
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║ Unglaublich - NICK                                                  ║
║ Samstag,  1. Juli 2006, 04:44                                  eloi ║
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So. Am Dienstag ist Halbzeit - was meine Klausuren angeht. Grund genug sich einmal einen Abend frei zu nehmen und in aller Ruhe Dinge zu tun, die nicht ins Lernprogramm passen.



Feststellung des Tages: Was Nachts auf Nick läuft in absurd. Jaja, ich weiß, nichts neues, TV ist schlecht. Aber wer wirklich wissen will, was absurd ist sollte sich mal "Allegras Freunde" angucken. Und gleich dannach die "Glücksbärchis". Kinderprogramm, eigentlich. Und sollte das noch nicht genug Verdummung für den Nachwuchs sein, kauft man noch die 5er DVD-Box "Teletubbies".

Ich habe ja prinzipiell nichts gegen TV für Kinder (solange es in Maßen und vor allem: das Richtige bleibt) aber welche Eltern sind so skrupellos ihre verzogen Rotzgören Nachts um drei vor die Glotze zu setzen? Und vorallem läuft man als Pseudoerzieher dann Gefahr, daß der gesamte Bildungsauftrag flöten geht (sollte er das durch Antiautoritäre Erziehung nicht ohnehin schon sein) wenn zwischendurch Dinge wie "Ren & Simpy" laufen, nur unterbrochen von markaberen Knetcartoonsnippets wie "Lila und Braun". Es ist sowieso zweifelhaft, daß ein eigentlich für Kinder gedachter TV-Sender gerade Nachts zum Geekkino für Junkies oder gelangweilte Studenten mutiert.



Traurig genug, daß sich (zumindest fast) ausgewachsene Menschen um diese Uhrzeit vor den Fernseher setzen anstatt ins Bett zu gehen.



Als denn. Gute Nacht.
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║ [Bild] Failed Love                                                  ║
║ Montag, 12. Juni 2006, 02:45                                   eloi ║
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Failed Love
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║ Herrentag - der lang ersehnte Nachtrag                              ║
║ Sonntag, 11. Juni 2006, 17:01                                  eloi ║
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FeurioJa richtig. wir schreiben den 11.6. und dit Maelzerlein schreibt noch was zu HERRENTAG. Ja. Warum nicht? Als der Rest der Welt am Freitag Fußball guckte bin ich dazu gekommen meine Fotos zu ordnen. Und nun die Geschichte.

Wir [1 Frau, 3 Kerle] haben einen Tag nach Herrentag einen gemütlichen Abend am GüBa verbracht. Es ergab sich, daß wir Holz für ein Lagerfeuer zusammensuchten. Das Resultat war der Haufen auf dem Bild und noch einiges an Holz extra zum nachlegen.

Dann wurden die Wetten abgeschlossen. Wie lange brennt das Feuer? Vom Anzünden bis zum Erlöschen der letzten Flamme.

Frau1: 1h30m
Kerl1: 2h49m
Kerl2: 2h52m
Kerl3: 2h10m

Feurio.

Und es brannte. Trommelwirbel genau 2h54m Verblüffend, was? Die Kerle lagen alle sehr dicht dran und die Frau hat sich gänzlich verschätzt. Was daraus deuten? Das Frauen generell schlecht schätzen können? Au contraire!

Nur hier spielt ja die Evolution mal wieder die Hauptrolle. Der Mann muss sich (von Natur aus) ums Feuer kümmern. Dazu gehört auch eine vernünftige Einschätzung der zu erwarteten Brenndauer, damit er genau weiß wann er noch Holz suchen muss. Tadaa. Tolle Sache und so. Aber irgendwann ist auch aus dieser Erkenntnis vergessene Asche geworden.
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║ Aufbruch                                                            ║
║ Donnerstag,  1. Juni 2006, 18:54                               eloi ║
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Die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Stullen geschmiert, Dosenfutter gekauft, Spirituskocher geprüft, Schlafsack gerollt, Rucksack geholt, Klamotten gefaltet.

Die eine Hose würde ich gerne Mitnehmen, aber sie hat ein Loch. Da noch genug Zeit ist, bis Tina mich abholt, wird sie genäht.



Und dabei isset passiert: Mir ist aufgefallen, daß ich zu einer sehr kleinen Randgruppe gehöre: Ich bewahre Nähzeug und Kondome in ein und der selben Schublade auf.

Nun, warum tue ich das? Während ich mit nähen beschäftigt war hatte ich einige Zeit darüber nachzudenken.



  1. ) Die Schublade befindet sich nicht in Bettreichweite, man muss also aufstehen.


  2. ) Aus 1) ergiebt sich relativ sicher, das jegliche SM-Praktiken ausgeschlossen werden können.


  3. ) Folglich muss es doch so sein, daß die Nadeln nur einen Zweck haben (neben dem Nähen natürlich), wenn sie direkt neben den Kondomen aufbewart werden: sie zu zerstechen.


  4. ) Schließlich lässt sich aus 3) und 2) folgendes folgern: Ich habe einen Kinderwunsch, aber ich könnte mich schwer für einen geeigneten Zeitpunkt dafür entscheiden und so kann ich a) abwarten, bis jemand kommt und die Kondome zersticht (vielleicht hat mein/e Partner/in auch diesen Wunsch?) b) Kinderroulette spielen indem ich einfach eins zersteche und gut mische.




Ich bin allerdings davon überzeugt, daß es schlichtweg nichtanalysierbarer Zufall ist.



Nundenn, jetzt aber schnell alles Einpacken und noch mal die Checkliste durchgehen, Tina ist in 10 Minuten da. Und dann gehts los zum W G T
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║ Christi Himmelfahrt                                                 ║
║ Dienstag, 30. Mai 2006, 00:32                                  eloi ║
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Oder auch Herrentag. Ein seltsamer Tag, aber zum Glück zuende. Um genau zu sein ist ja schon Dienstag danach. Ich kam vorher nicht dazu mich an den PC zu setzen.

Aber zurück zum Herrentag. Eine grauslige Angewohnheit. Zumal den Herren, die sich an Herrentag besaufen niemand gesagt hat, daß der Herrentag eigentlich nur einem ganz bestimmten Herren huldigen sollte. Und wenn man dann nachts um drei nach Hause geht sind fast keine Autos auf den Straßen aber praktisch überall sind betrunkene Männer und mehr als vereinzelt auch betrunkene Frauen. Alle gut gelaunt, zum Teil gröhlend. Und man staunt, wie so viele Menschen so starkt betrunken sein können. Gleichzeitig. Am selben Ort.

Im Bus dann die ein oder andere leer herumkullernde Flasche aber dafür jede Menge sinnbildliche volle Flaschen. Auch ein reichlicher See aus erbrochenem Alkohol genoß seine Anwesenheit sichtlich. Vermutlich Wermut oder Liebfrauenmilch.

Und spätestens wenn man zuhause die Wunden an den Händen und Knien verarztet und realisiert, daß an Christi Himmelfahrt um die Uhrzeit wirklich nur Besoffene unterwegs sind, merkt man, daß man selbst diese erfahrung nur machen konnte, weil man selbst dazugehört und legt sich daraufhin erstmal schlafen.



Und was Freitag noch so alles los war, erzähl ich euch ein andern Mal.
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║ Drehmoos                                                            ║
║ Mittwoch, 10. Mai 2006, 19:19                                  eloi ║
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DrehmoosWissen Sie was Drehmoos ist? Nein? Ich sag's Ihnen: Eine Laubmoosgattung mit gedrehten Sporenkapseln die sich bei Feuchtigkeit verschließen. Lateinisch Funaria hygrometrica. Sie sagen, das interessiert Sie nicht? Na und? Mich auch nicht. Aber auch nutzloses Wissen ist Wissen. Antiwissen, quasi. Jeder Mensch weiß wahnsinnig viele völlig unwichtige Dinge. Aber wer entscheidet, was wichtig ist, was nicht? Ich finde es auch unwichtig, daß Uruguay 1825 unabhänig wurde und die Hauptstadt Montevideo heißt. Und mir ist auch egal, daß das heilige römische Reich deutscher Nation 962 entstand. Aber da heißt es plötzlich, das sei Allgemeinbildung. Ich frage Sie: Wer definiert das? Ich finde Drehmoos gehört zur Allgemeinbildung. Und vielleicht daß der Papierkorb unter Linux /dev/null heißt. Aber das ist ja "Fachwissen".

Es ist mir egal, daß Adolf Hitler am 20.4. Geburtstag hatte. Ich bin froh, daß er tot ist. Und überhaupt könnte ich mich darüber aufregen, daß so dermaßen viel geschichtliches als "Allgemeinbildung" bezeichnet wird. Als ob die Gegenwart nicht schon genug von uns verlangt.

Ja, sicher ist es wichtig zu wissen, daß unser derzeitiger Bundeskanzler Angela Merkel heißt. Aber wozu muss ich wissen, daß der vor 35 Jahren amtierende Kanzler Willy Brandt war? Ich meine, das ist doch sowieso schon 'ne Weile her und für die heutige Zeit völlig belanglos, oder?

Also wer legt letztlich fest, was Allgemeinbildung, was Fachwissen ist? Ich bin sicher, daß es nur sehr, sehr wenige Menschen gibt, die tatsächlich die Hauptstädte ALLER Länder der Welt kennen. Ich bin ebenso sicher, daß keiner dieser Menschen alle Knochen und Muskeln des Menschlichen Körpers bennenen kann und über Drehmoos bescheid weiß.

Und letztlich: wer braucht Allgemeinbildung? Wenn ich etwas wissen möchte, kann ich Nachschlagen. Die Welt ist voll mit Fachwissen und entsprechenden Nachschlagewerken und Lexika. Wer lesen kann, kann sich jede beliebige Information besorgen. Und ist es nicht viel wichtiger zu wissen, WO ich WAS nachlesen kann, als das Wissen direkt im Hirn abrufbar zu haben? Und was von dem Nachgeschlagenem ich direkt speichere, hängt ganz von meinen Interessen ab.

Mein Fazit: Weg mit der Forderung nach Allgemeinbildung. Viel wichtiger ist doch Elementarbildung. Lesen, schreiben, rechnen, der richtige Umgang mit Nachschlagewerken bzw. der Internetsuchmaschine.

Und dann sind auch nach Pisa alle gleich.
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║ H5N1                                                                ║
║ Montag,  1. Mai 2006, 22:59                                    eloi ║
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Die Maidemos sind gelaufen. Kaum Krawalle, zumindest noch nicht in den 20:00-Nachrichten.



Voll die Vogelseuchsche.

"Dieser 1. 5. ist etwas besonderes: ich glaube kaum, daß das momantan so für Rummel sorgende Vogelgrippevirus zufällig H5N1 heißt. Nein, nein. am heutigen 1.5. Ist quasi der Stichtag an dem sich die Vogelgrippe auf Menschen ausbreitet und als mutierte Form auch von Mensch zu Mensch übertragen wird. Tröpfcheninfektion. Das kommt Zeitlich recht gut hin, denn am 30. Mai ist ja bekanntlich Weltuntergang. Und ich denke das ist gut schaffbar. Ein cleveres Kerlchen, wie unser H5N1-m (das m für mutiert) schafft es doch bestimmt binnen knapp 30 Tagen die Menschheit auszulöschen." (Prof. Dr. Hartmut Schmökel, Institut für Humanornitologische Viren)


Eine andere Variante der unweigerlich am 30.5. eintretenden und heute initiierten Apokalypse zeigte heute der bekannte TV-Sender VOX mit der Verfilmung einer Kurzgeschichte von Daphne du Maurier, in der das H5N1-Virus nicht auf den Menschen übertragen wird, sondern bei den Vögeln direkt ein gewisses Aggressionspotential hervorruft.


"Hitchcock. Schon wieder ein Hinweis. Steht das H in H5N1 für Hitchcock? Und ist deshalb alles was jetzt an Ärger hier am laufen is, einer radikalen Untergrundgruppe von Alfred-Hichtcock-Fans zuzuordnen?" (Arne F., Student)


"Oder steht das H für Wasserstoff und das N für Stickstoff, die Zahlen stehen etwas kleiner weiter unten und schon ist H5N1 nur ein kleines, passives, asymmetrisches und ziemlich unfähiges Molekül und die Vogelgrippe-panik nur ein Mediengag?" (Bertine Q., Hobbychemikerin)


"Ey, also isch glaub nisch daran, daß es Zufall ist, daß ausgerechnet heute am 2006-H5-N1 "die Vögel" lief und so. Das is ne fette Verschwörung von der Regierung. Weißt." (Gunther C., Naturfreund)
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║ [Bild] Weird Things                                                 ║
║ Mittwoch, 26. April 2006, 22:26                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Weird Things
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ Waschtag                                                            ║
║ Mittwoch, 26. April 2006, 20:22                                eloi ║
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Heute ist Waschtag.

Am Nachmittag hab ich mir endlich mal die Zeit genommen und 2 neue Stylisch-Kerzen gegossen. In Plastik-trinkbecher. 2 Farbig. (Die Kerzen, nich die Becher, die waren weiß, wurden aber hinterher sowieso entsorgt. Aber das am Rande.)

Wärend des doch ausgesprochen langwierigen Prozesses der Wachserhitzung verbrachte ich die Wartezeit mit aufräumen und schließlich Malte ich ausschließlich mit M$ Paint ein Bild, welches denn nun auch gleich zu bewundern ist.

Nun ist es Abend und auch der Dreck in der Küche ist weggeräumt. Auf D-Radio Kultur läuft ein Live-Mitschnitt von nem Rory Gallagher Konzert. Es lebe die Internet-audio-streaming-technologie. Es lebe das Frauenhofer-Institut und Nullsoft. Und nicht zuletzt: es lebe die Firma JBL, im speziellen meine Anlage. Es lebe der SUBWOOFER !!! HARR. HAR.

Und was hat das alles nun mit Waschtag zu tun? Einen verdammten Dreck.
Oho! denkt nun der geneigte Leser, welch Wortspiel. Waschen und Dreck. Ohohoho, Eloi. Toll.
Und nu ich: Es ist KEIN Wortspiel. Es ist lediglich eine zufällige Formulierung!
Und ihr denn so: *Koppschüttel*
Und ich denn: *griiiieeeen*

Aber ich schweife ab.


-----Edit, ne halbe Stunde später-----

Die Telekom hat sich gerächt, weil ich sie oben nicht hochleben ließ. Die tägliche Zwangstrennung zerruppte meinen Streammittschnitt. Ein komplettes Lied im A****wertesten. Argh. Na nu is auch latte.
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║ Vom hundersten ...                                                  ║
║ Mittwoch, 26. April 2006, 01:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
... ins tausenste und millionste. Aber immerhin. es ist ein Uhr Nachts und Eloi's neue Seite geht an den Start. Hmmm. Vielleicht doch mit Hintergrundbild? Was is mit den Farben? Aaargh.



Hör auf, Maelzer, Du musst ins Bett. Also denn. Gute NAcht liebes Blog. Bis die Tage.
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║ Die Geburtsstunde dieses Blogs                                      ║
║ Dienstag, 25. April 2006, 19:53                                eloi ║
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Irgendwann wirds einem zu blöd. In den letzten Tagen hatte ich ne Menge Dinge im Kopf, über die es sich gelohnt hätte was zu schreiben, was aber für ne richtige Geschichte nicht reicht. Also kam der Gedanke, diese Ansätze indas kopfstimme-Forum zu posten, aber da sich da momentan nicht viel tut und ich ergo ständig selbstgespräche führen würde, habe ich den Entschluss gefasst, daß ich, wenn ich schon mit mir selber rede, das so mache, wie alle, die ne Seite im Netz haben: Auf nem anständgen Blog. Gesagt, getan, Rausgesucht, installiert, angepasst und fertig.



Dachte ich zumindest.



Nu neigen Menschen wie ich ja zur Übertreibung und deshalb musste ich direkt die ganze Seite umstricken und das komplette Onlinebuch in dieses CMS übertragen.

Und weil ich das so will, wie ich das will, ärger ich mich grade mit dem CMS herrum. :@



Aber wem sag ich das...
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║ [Bild] Na denn...                                                   ║
║ Montag,  6. März 2006, 23:56                                   eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Na denn...
...HAM
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║ [Bild] Yunck 2                                                      ║
║ Dienstag,  7. Juni 2005, 21:26                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Yunck 2
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 29. Bizarr (bilingual)                                              ║
║ Samstag, 29. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
I hate the sun woke up
joining my
- - - BIZARRE
Welt. Ich "Spyra" die Musik
                       <-------+
kämpf, kämpf                   |
  Hair Toothbrush              |
                               |  
Dazwischen beleuchtete Boxen --+
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 28. Alswie                                                          ║
║ Freitag, 28. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Aus der Luft gegriffen, sagen sie. An den Haaren herbeigezogen. Schlechte
Metaphern, sage ich. Und stoße auf blinde Ohren, wie ein Karpfen, der noch nie
Weihnachten gefeiert hat.

Wie der Ochs vorm Tor, sagen sie. Wie ein Schwein ins
Uhrwerk. Dabei wissen sie nicht, wie sich ein Nichtschwimmer fühlt, den man ins
Subwoofertiefe Becken des Lebens wirft, sage ich. Wie ein Rapper, der plötzlich
singt, gleich einer Leinenbahn die den Ziegel ersetzen soll.

Doppelt gemoppelt, sagen sie und stoßen damit allmählich wirklich an die Grenze.
Tautologie, sage ich, Pleonasmus. Als hätte jeder von ihnen nur das Wiederholen
gelehrnt, gleich einer zu alten Schellackplatte, die immer an der selben Stelle
wieder, an der selben Stelle wieder, an der selben Stelle, sage ich.

Sie sagen Ordnung ist das halbe Leben, denk auch mal an die Zukunft und mach was
aus deinem Leben, sagen sie. Und ich denke jetzt, und mache einen Schritt vor den
anderen und laufe nicht immer wohin ich will, wie ein Jogger der an seine
Leistungsgrenze kommt und zu torkeln beginnt.

Wie ein blindes Insekt, das seinen Weg findet indem es ihn geht. Und dann ist da
eben eine große Mauer, die man nicht erklettern kann und dann geht man halt
woanders lang. Das ist nicht alles nur eine Frage des "geht nicht, gibts nicht"
und des "Wenn man wirklich will..."-gefasels und des ach so klugen "Träume
nicht Dein Leben..."

Dann ist da eine Mauer und dann muss man sich vorstellen wie es oben ist und wissen
daß man es nie erfahren wird. Und plötzlich, etliche Kilometer weiter findet man
sich an einem Abgrund, auf einem Stein stehend und stellt fesst daß es oben auch
nicht so spitze is und daß man ziemlich schnell wieder fallen kann und dann nimmt
man den Gürtel und hängt sich auf, weil die eigene Altklugheit einen ankotzt und man
nicht besser ist, wie die, über die man lästert. "ALS!"
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 27. Irgendwo dazwischen                                             ║
║ Donnerstag, 27. Januar 2005, 00:00                             eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ich bin irgendwo dazwischen
halb hier. halb dort.
Zum Teil arbeitswillig. Aber faul.
Zum Teil clean. Aber nur Vormittags.
Irgendwie verliebt. Ausser manchmal.
Noch nicht eingeschlafen, aber nichtmehr wach.
Ich höre die Musik nicht, nur die Stille, die danach kommt.
Wie ein schwarzer Monitor, der nur durch ausschalten noch schwärzer wird.
Ich trinke, bin aber nicht durstig.
Esse, ohne Hunger zu haben.
Ich bin nicht krank, nicht fit.
Ich fühle mich nur manchmal unwohl.
Nur eine Hälfte ist bei dir.
Und mein Körper ist nicht ohne sie.
Nicht hier, nicht dort.
Irgendwo dazwischen.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 26. Suche (I+II)                                                    ║
║ Mittwoch, 26. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝

Suche I


Der Flur ist grün gestrichen. Es riecht leicht nach Reinigungschemie und jede
2. Leutstoffröhre flackert oder ist ganz defekt.

Hinter jeder der Türen ein anderes Zimmer. Andere Menschen darin. Wenn überhaupt.

Im ersten Zimmer Fliesen und in der Mitte ein verstaubter Webstuhl.
An einer der vier kalkweißen Wände das Bild eines Apfels.
Mit einem Schaudern schließe ich die Tür und gehe zum nächsten Zimmer.

Einige Leute scheinen in ein Gespräch vertieft, aber ich kann ihnen nicht
folgen. Auch scheinen sie von mir keinerlei Notitz zu nehmen. Lediglich ein
paar messende Blicke streifen mich. Einigermaßen enttäuscht gehe ich zum
nächsten Zimmer.

Wieder eine kleine Gruppe vertrauensseelig aussehende Menschen. Erst nachdem
ich mich ein paar Stunden an ihren Gesprächen beteiligt hab, fällt mir auf, daß
sie eine ganz andere Sprache sprechen und weder ich sie noch sie mich
verstanden haben. Und wieder einen Augenblick für nichts.

Hinter einer weiteren Tür, ein leeres Zimmer. Ein blauer Teppich, weiße Wände,
eine Uhr. Ich betrete den Raum und setze mich auf den Boden in eine Ecke um
mich zu sammeln. Mit jeder Sekunde bewegt sich nicht nur der Zeiger der Uhr
unaufhaltsam ein Stückchen weiter in Richtung fünf vor zwölf, sondern auch die
Decke sich unmerklich nach unten. Gerade noch rechtzeitig gelange ich wieder
auf den grünen Flur.

In einigen der seltsamen Zimmer sieht es tatsächlich gemütlich aus. Manchmal
liegt viel Staub auf verlassenen Sofas. Manchmal sehe ich eine alte Küche, in
der leise jemand weint. Oder in der ich einen freundlichen Kaffee bekomme, mehr
aber auch nicht. Manchmal stoße ich auf Menschen, in interessante Gespräche
vertieft. Doch es läuft immer wieder darauf hinaus - ich werde ignoriert, nicht
verstanden oder hinausgeprügelt.

Manchmal werde ich auch in ein Zimmer hineingezogen, daß ich am liebsten nie
betreten hätte. Und dort für unbezahlte Stunden festgequatscht, mit Trivialem
gequält und mir wird, an einen Stuhl gefesselt, eimerweise Einheitsbrei
eingezwungen.

Je weiter ich gehe, desto zielloser mein Weg. Es geht immer weiter, von Tür zu
Tür, Zimmer zu Zimmer, Raum zu Halle zu Kammer zu Saal, immer weiter den Flur
entlang, soviel ist klar. Aber was ich suche habe ich schon lange vergessen.
Immer mehr drängt sich mir der Gedanke auf, daß ich nicht passe, auf dem Flur
wohne, zwischen anderen, niemals mit. Wie ein gewaltiges Provisorium.

Die wenigen Räume in denen ich einen Ansatz von Wohlgefühl empfand, sind
mitlerweile unauffindbar oder leergestorben.

Mit jedem vermeintlich schönen Zimmer daß ich erblicke wächst mein Misstrauen.
Zu oft musste ich mich unter einer hervorschnellenden Faust wegducken.
Zutreten, schreien, flüchten. Oder entmutigt, das Gefühl der Deplatzierung
hinnehmend, weitertrotten. Ich gehe dazu über, vor dem Betreten eines Zimmers
stundenlang durchs Schlüsselloch zu spähen, zu lauschen. Bei jedem potentiellen
Aufenthaltsort für die nächsten Stunden meines Lebens verbringe ich mehr Zeit
damit, darüber nachzudenken, ob es gut ist, ob es sich lohnt, ob es mich
bereichert oder mich enttäuscht, als damit, es einfach auszuprobieren.

Trial and Error ist eine tolle Sache, aber irgendwann sind auch die
behorntesten Stellen meines Ichs wund oder taub. Die Vorsicht verhindert nicht
nur weitere Schmerzen und Enttäuschung. Über den Preis dafür darf ich nicht
nachdenken, denn das würde unweigerlich dazu führen, daß ich den Fehler meines
Vorgehens erkenne. Und wenn ich auf die Menge der Türen zurückblicke, an denen
ich lieber lauschte als einzutreten wird mir bewusst, daß ich womöglich etwas
verpasst haben könnte.

Auf dem Weg der Schmerzvermeidung ließ ich das Gefühl der Behaglichkeit zurück.

Suche II


Ich schaue durch das Schlüsselloch einer Tür und sehe ein warmes, orange
gestrichenes Zimmer. Es gibt ein Fenster mit Sonnenschein darin. Ein Sofa mit
Decke. Ein Sessel mit Lehne. Sogar Pflanzen, die weder vertrocknet noch Kakteen
sind. Aber vor allem Dich.

Und nun?

Zögernd hebe ich die Hand, um dann doch nicht zu klopfen.
Warum, frage ich die Vorsicht.
Und die Vorsicht zuckt mit den Schultern, hat sie doch ihr Fehlverhalten längst eingesehen.
Und ich lache mich aus, schüttel den Kopf und gehe, die Tür nicht aus den Augen lassend, vorsichtig weiter.

Und wieder zurück. Hebe wieder zögernd die Hand, um wieder nicht zu klopfen.
Und wieder frage ich die Vorsicht nach dem Grund.
Und wieder kann sie mir keinen nennen.
Und wieder kann ich mir einen abfälligen Kommentar über mich nicht verkneifen.
Wieder gehe ich weiter.
Und kehre zurück.

Und jedes Mal stehe ich mit erhobener Hand vor Deiner Tür.
Und jedes Mal frage ich die Vorsicht, vorvor sie Angst hat.
Und jedes Mal zuckt die Vorsicht mit den Schultern.
Und jedes Mal reagiere ich mit Hohngelächter und sarkastischen Bemerkungen über mich selbst.
Und jedes Mal kann ich wieder nicht klopfen; die Mutlosigkeit lässt meinen Arm sinken und von mal zu mal schwerer werden.

Irgendwann sitze ich auf den Boden neben Deinem Zimmer und hoffe daß du herauskommst.
Ich weiß, daß das nie passiert.
Niemand verlässt freiwillig sein Zimmer.
Und niemand öffnet die Tür, wenn es nicht klopft.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 25. Arsch der Welt                                                  ║
║ Dienstag, 25. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Blanker Stahl,
kunstvoll verflochten,
20m hoch. Rostfrei.
Betreten bei Eis oder Gewitter nur erlaubt,
wenn man sich nach dem Ende sehnt.
Wer als letztes unten ist verliert.

Geheuchelte Harmonie.
Bissige Blicke.
Dorf. Arsch der Welt.
Blick zum Horizont: verbaut.

Vier Tage. Sechsundneuzig Stunden. Noch einmal schlafen.
Langeweile. Hass. Genuss.
Ich verstehe mich selbst nur, wenn ich mich ignoriere
oder die Andersartigkeit akzeptiere.

Und hiermit der Beweis,
dass auch die widersprüchlichsten Gedanken das Gleiche fühlen können.
Gebrochene Vorsätze.
Gebrochene Kürbissuppe.
Dreck.
Keine Ruhe, kein Platz für mich.
Nicht einmal am Arsch der Welt.
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║ 24. Karneval in schwarzweiß                                         ║
║ Montag, 24. Januar 2005, 00:00                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Heute, am Aschermittwoch, wenn für den Mainstream-pöbel Karneval vorbei ist, feiern WIR Karneval. In schwarzweiß. Weil WIR sowieso alles hassen was bunt ist oder irgendwie mit Farben und/oder Tageslicht zu tun hat. Außerdem haben WIR heute noch einen weiteren Grund zu feiern. Eine von UNS hat Geburtstag. Und zu diesen Anlässen haben WIR UNS nun in einer Gruft versammelt und "feiern" den monochromen Karneval. Es gibt strenge Regeln. Wer lacht fliegt ohne Widerrede, unumstößlich und für immer raus. Zuweilen schimmert an der Kleidung irgendwo weiß, aber alle sind natürlich vorwiegend schwarz gekleidet. Selbst das sonst auch übliche sehr dunkle, fast schwarze Rot oder Violett sucht man vergebens. In so einem fast schon grell-bunten Outfit wäre heute auch niemand hereingekommen. Die Beleuchtung ergibt sich ausschließlich aus Grablichtern. Untermalt wird diese "Feier" von seltsamer, durchmischter Musik mit düsteren elektronischen Klängen und manchmal auch mittelalterlichen Instrumenten. Das alles allerdings meist sehr langsam, düster und nicht schnell oder gar ... fröhlich.
Nachdem alle ihre Sitz- und Stehplätze eingenommen haben, hält einer von UNS eine Art Büttenrede. Sie ist so etwa in dem Stil:

"schwarz. ja. schwarz. sind alle meine kleider.
schwarz. ja, schwarz ist alles was ich hab.
darum hasse ich alles bunte: leider
ist die zeit gekommen für mein grab."

Der Tusch ist ein Stückchen aus Mozarts Requiem. Mit den Reimen geht es dann noch eine Weile so weiter. Es kommen oft Worte wie "traurig", "düster", "schwarz", "dunkel", "Tod", "Tränen" und "Blut" vor. Als dann klar ist warum wir alle so böse und traurig sind und Karneval doof ist, kommt noch eine Strophe für das Geburtstagskind

"und schließlich wollte ich euch sagen
eine von UNS hat leid zu tragen
denn heute ist ein dunkler tag
für J naht nun schon bald der sarg

ein jahr weniger in ihrem leben.
ein jahr überstandene qual.
drum werden. WIR UNS. jetzt erheben.
für jeden kommt der tag einmal."

Ein langer Tusch beendet die Rede. M tritt vom Pult zurück und es wird sich noch in der ganzen Gruppe lange über Tod und Verderben ausgetauscht. Ausgetauscht werden im Raum nebenan auch die neusten Gedichte (aus dem Lord-Klo) und der neuste Tratsch (auf dem Lady-Klo). Gegen fünf Uhr morgens ist die Feier zu Ende und alle machen sich auf den Weg, damit sie noch vor der Dämmerung zurück in ihre Särge kommen.
J allerdings geht vorher noch ganz kurz in den Keller und lächelt.
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║ 23. Irgendwo in einer Parallelwelt                                  ║
║ Sonntag, 23. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Eine Träne gefriert im Sommerregen.
Wie hat sie das gemacht?
Sie hat sich, der Dramatik wegen,
ein Paradoxon ausgedacht.

Und die Träne auf der Wange
verursacht einen blauen Fleck.
Davon wird mir Angst und Bange
hoffentlich taut sie bald weg.

Die Träne schmilzt und tropft nach oben
und das geht nun echt zu weit.
Ich wisch' sie ab und denk verschroben:
Endlich Unverfrorenheit.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 22. Eine Exkursion in die Studentische Su(b/ff)kultur               ║
║ Samstag, 22. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Es ist ca. 23:00 als ich das prall gefüllte Studentenlokal betrete. Als erstes treffe ich Flo, der, wie zu erwarten, gerade noch so auf einem Stuhl sitzen kann ohne sich festzuhalten und mir erzählt, daß er bereits seit etwa um drei dabei ist, sich die Kante zu geben. Ich bestelle mir ein Becks und setze mich an die Bar. Heute Abend bedienen zwei Studenten. Er sieht aus, als würde er Architektur oder etwas ähnliches studieren und ist definitiv schwul. Sie hat einige wenige Kilo zu viel, die sich auf ihren Hintern und ihr Gesicht verteilen, ist aber irgendwie niedlich, gut gelaunt und erinnert mich ein bisschen an Mary.
Rechts neben mir ein Metal-freak, der offensichtlich alleine hier ist und an einem Köstritzer nippt. Vermutlich nicht sein erstes. Links neben mir auf dem Tresen steht ein Meter Kölsch und davor tummeln sich ständig wechselnde sturzbetrunkene BWL-Studenten. Weiter hinten ein distinguiert wirkender Twen mit grauem Camp-Davis-Kapu der vermutlich Elektrotechnik in einem höheren Semester studiert. Hinter mir latschen ständig alle möglichen Individuen herum, vorrangig Mädchen, Frauen und Tiffies, aber alle mit einem merklichen Grundpegel vom Cuba libre.
Als mein Bier halb leer ist, verabschiedet sich Flo mit schwerer Zunge, weil er "im Arsch" ist, wie er mir mitteilt. Der distinguierte ET'ler bekommt ein neues Alt. Über dieses augenscheinliche Paradoxon nachgrübelnd drehe ich mir eine Zigarette und beobachte, wie einer der BWL-Leute ein Kölsch stürzt. Der Rocker rechts bestellt ein neues Köstritzer und bittet gestikulierend um etwas zu schreiben. Ein ziemlich Übergewichtiger Typ quetscht sich hinter mir vorbei und drückt mir die Tresenkante in den Bauch. Die Kölsch trinkenden BWL-Studenten fangen an "I've been looking for freedom" zu singen. Mary, die gerade Gläser abwäscht, schaut grinsend hoch und bemerkt, daß die Textsicherheit der drei Gröhlenden nicht gerade gut ist. In der Körpermasse weiter hinten taucht ein bekanntes Gesicht auf, verschwindet aber sofort wieder, ohne daß es mich bemerkt. Ist wohl auch nicht so wichtig. Gerade als der distinguierte Elektrotechniker sein nächstes Alt bekommt beendet der Rocker sein Gekritzel und wechselt Geld für den Kippenautomat. Als er aufsteht um Zigaretten zu erstehen spiele ich mit dem Gedanken mir aus seiner liegengelassenen Gauloises-Schachtel eine zu stiebitzen. Ich muss über diese Absicht leise schmunzeln, da er sicherlich keine Zigaretten kaufen würde, wenn sich in der Schachtel noch welche befänden. Die besoffenen BWL-Proleten beginnen eine Art Wettkampf, wer beim Abstellen des Glases auf dem Tresen das lautere Geräusch machen kann. Es kommt gerade mal zu zwei Runden, bis der schwule Architekt eingreift. Das eine Kölsch-Glas sieht von hier aus, als hätte es einen Sprung, aber es ist nur eine Lichtreflexion. Insgeheim hatte ich mich schon gefreut, die ganze Bande rausfliegen zu sehen. Aber Betrunkene sind zahlende Kundschaft und werden deshalb nur im äussersten Notfall hinaus gebeten. Wie um das zu beweisen drängelt sich ein nicht zu der BWL-Gruppe gehörender aber dafür umso unzurechnungsfähigerer Gast an den Tresen und bestellt das billigste kleine Bier, was es hier gibt. Wörtlich. Schon nach der vierten Wiederholung der Bestellung hat Mary verstanden und zapft ihm ein Lübzer. Der Architekt begibt sich aus der sicheren Tresen-Bastion heraus und mischt sich unter's Fußvolk um leere Gläser einzusammeln. Auf seinem Rundweg macht er kurz mit einer Blondine herum, die er offensichtlich kennt. Alles Tarnung.

Der Rocker bestellt sich ein neues Köstritzer und ich ein neues Becks. Das Alt von dem distinguierten Elektrotechnikstudenten ist noch halb voll. Offenbar hatte ich zwischendurch eine Neubestellung von ihm nicht mitbekommen.
Ein mindestens zwei Meter großer Student taumelt vom Eingang her auf den Tresen zu. Er stützt sich an einem Barhocker ab und wühlt aus seiner Hosentasche einen Fünfeuroschein hervor, legt ihn auf den Tresen und fällt hin. Nachdem er sich wieder hochgerappelt hat, streift er die Kapuze ab, zieht sich die Mütze vom Kopf, setzt sie Kapuze wieder auf und legt sich die zusammengefaltete Mütze auf den Kopf. Während er einem der BWL-Prols versucht klar zu machen, daß er ihm ein Bier und einen Wodka bestellen soll versucht er, indem er sich am Tresen festklammert, nicht umzukippen.
Über die Antwort des BWL-Studenten "Nimm erstmal deine Sonnenbrille ab" musste ich beinahe lachen. Aber tatsächlich leistete der Koordinationslose dieser Aufforderung folge und schafft es sogar sich auf den Barhocker zu setzten ohne umzufallen. Hinter mir bricht eine Diskussion über einen besetzten Stuhl los, auf den sich offensichtlich einer der BWL-Typen gesetzt hatte.
Einer der Skat-Spieler am Ecktisch, die ich bisher gar nicht beachtet hatte brüllt plötzlich "SCHACH!" woraufhin ein anderer begeistert "HALMA!" schreit.
Ich trinke den Rest meines Bieres und gehe auf Klo. Schon bevor ich die Treppe hinauf bin und die lärmende Gesellschaft hinter mir lasse, höre ich zwei laute Stimmen die euphorisch Pop- und Hiphop-Lieder aus den Neunzigern gröhlen. Als ich das Klo betrete erkenne ich einen der BWL-Studenten Arm in Arm mit irgend einem anderen Gast am Waschbecken. Ich habe also bei der Miktion sogar musikalische Unterhaltung. Ich hoffe, sie würden vor mir fertig sein.
Weil sie das natürlich nicht sind, passiert das Unvermeidbare. Beim Händewaschen werde ich aufgefordert einzustimmen. Ich verwirre die Beiden mit einem kurzen Exkurs über Wochentage und zwänge mich dann schnell vorbei. Auf dem Weg zurück treffe ich das bekannte Gesicht, lächle kurz im Vorbeigehen und verlasse das Lokal. Beim Hinausgehen bemerke ich noch, wie der Distinguierte ein neues Alt gereicht bekommt und daß auch der Rocker schon nicht mehr da ist.
Auf dem Heimweg sehe ich einen etwa zwei Meter großen Studenten mit Sonnenbrille, Mütze und Kapuze im Schnee schlafen.
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║ 21. Digitally Imported II (Thermik)                                 ║
║ Freitag, 21. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ich sitze auf meinem Bett und wartete darauf, daß die Musik wieder angeht. Der Raum erleuchtet vom matten Tageslicht, daß durch die Ritzen der geschlossenen Jalousie quillt sowie meiner Deckenlampenkonstruktion aus Kugellampe und Zehnmeterlichtschlauch, der in Bögen von Decke und Wand hängt, einen sehr unregelmäßigen aber geschlossenen Kreis mit der Kugel bildend. Die Kerze neben mir brennt zwar, trägt aber nicht zur Beleuchtung des Raumes bei. Rechts von mir strahlt jedoch das Display meines PDAs einen blauen Lichtkegel auf das Bett. Er sollte mir als Fernsteuerung für den unten stehenden Rechner dienen, aus dem die Musik kommt. Kommen sollte.
Ich schließe die Augen.
Und sehe weiter. Aber... verändert. Der Raum ist schwarz. Meine Deckenlampe glüht rot, scheint aber kein Licht zu verbreiten. Ausserdem ist der Papierschirm der Kugel beinahe nicht zu sehen, nur die Nackte Glühbirne im Inneren. Ich blicke durch meine geschlossenen Lider nach unten, sehe meine Hände. Innen hellgelb nach aussen dunkler werdend. Die äussere Haut schimmert bläulich und ist kaum auszumachen, dafür sieht man das innere Gewebe deutlich.
Der PDA leuchtet unregelmäßig rot-orange. Auf dem Display ist nichts zu erkennen. ausserdem leuchtet das ganze Gerät, nicht nur das Display.
Ich öffne die Augen um mir eine Zigarette drehen zu können. Ich zünde sie an, schließe die Augen und betrachte kurz das Thermobild der Feuerzeugflamme und der brennenden Zigarette, bevor ich mich wieder auf meine Hände konzentriere. Anfangs passiert nichts, außer daß weiter oben der der hellgelbe Punkt beim ziehen grell weiß wird und die ganze Zigarette rot aufleuchtet. Der ausgeatmete Rauch ist noch ganz kurz als dunkelrote Wolke auszumachen.
Aber nach etwa der Hälfte der Zigarette sehe ich, wie meine Fingerspitzen immer kälter werden und ich beginne es auch zu spüren. Als ich aufgeraucht habe, sind fast die ganzen Finger nur noch dunkelrot bis violett, statt gelb-orange. Auch die Zehen fühlen sich kälter an und sehen entsprechend aus.
Als ich die Augen wieder öffne ist die Sicht wieder normal und mein Blick fällt auf eine Fachzeitschrift in der auf dem Titelbild das Wärmebild eines Hauses abgebildet ist...
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║ 20. Neun Minuten                                                    ║
║ Donnerstag, 20. Januar 2005, 00:00                             eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Sorgfältig isoliere ich die Lötstellen am Kabel mit selbstverschweißendem Isolierband. Den neu gekauften Kopfhörer (einer von diesen großen, hochqualitativen) umwickle ich zuerst mit Zellophan und verklebe dann die Kanten. Dann hülle ich das Ganze in eine Plastiktüte die ich mit Kabelbindern fixiere und auch wieder verklebe. Es muss absolut Luftdicht sein und ich werde keine Gelegenheit haben, das zu testen und eventuelle Fehler zu korrigieren. Ich setzte den Kopfhörer auf und schalte den Recorder an. Wie erwartet ist die Musik viel leiser als vorher, aber ich höre kein Flattern oder Zischen, was auf ein Loch oder eine undichte Stelle hinweist. Probehalber wackle ich an allen Lötstellen des fast sechs Meter langen Kabels. Kein Knistern, kein Knacken alles scheint in Ordnung zu sein. Die Kassette ist mittlerweile auch fertig bespielt. Nur ein Lied, Ludwig Hirsch' "komm, großer schwarzer Vogel" in der Interpretation von Tim Fischer. Es ist fast zwei Uhr Nachts, also höchste Zeit. Ich ziehe mir zwei weitere Pullover an, rolle das Kabel zusammen, ziehe die festen, schweren Winterschuhe an und gehe hinaus. Die Nacht ist sternenklar, eiskalt, so etwa minus fünf Grad aber dafür windstill. Der Recorder in einem, der Kopfhörer samt dem völlig überdimensionierten Kabel und den Batterien in einem anderen Stoffbeutel mache ich mich auf den Weg zur Mole. An deren äussersten Ende angekommen setzte ich mich mit dem Rücken zur Brüstung auf den Boden und packe meine Mitbringsel aus. Zuerst die Batterien in das dafür vorgesehene Fach. Die Kassette hatte ich zum Glück Zuhause schon an die Richtige Stelle gespult. Dann den Stecker des Kopfhörers in die entsprechende Buchse. Ich setze den Kopfhörer auf und drücke die PLAY-Taste. Ich klettere über die Brüstung und fülle die Stoffbeutel mit Steinen die zur Befestigung und Dekoration aussen um die Mole aufgeschüttet waren. Das Lied geht beinahe neun Minuten, mehr als genug Zeit also. Ich setze mich auf den äussersten Rand der Mole zum Wasser hin. Sorgfältig knote ich einen Beutel an jeden Schuh. Ich wickle das Kabel locker zweimal um meinen Hals, damit mir die Kopfhörer nicht im falschen Moment von den Ohren rutschen. Die Schlaufen des Kabels lege ich sorgsam auf die Brüstung, damit sich nachher kein Knoten bildet. Ich stoße beide Beutel mit den Füßen ins Wasser.
Und lasse mich hinterhergleiten.
Langsamer als erwartet zieht mich das Gewicht nach unten. Die Pullover schützen mich vor einem kältebedingten Schock und der damit unweigerlich verbundenen sofortigen Ohnmacht. Es ist stockfinster hier. Ich merke wie die Beutel auf dem Grund aufkommen. Der Klang der Musik ist kaum anders geworden und zu den letzten Klängen merke ich wie mich die Ohnmacht umarmt.
Ein paar Passanten werden am nächsten Morgen auf den Recorder und das von ihm aus ins Wasser reichende Kabel aufmerksam und verständigen die Polizei. Weil keine Spuren von Gewalt zu erkennen sind und wegen des entspannten Lächelns auf meinem Gesicht gehen die Behörden von Selbstmord aus. Sie kommt also zum Glück unbestraft davon, die Frau die mir das Leben nahm.
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║ 19. Digitally Imported I (die Fliege)                               ║
║ Mittwoch, 19. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ich sitze auf meinem Bett, höre die ruhige, elektronische Musik eines Internetstreams. Der Raum beleuchtet von einer 7 Watt Energiesparlampe, die ich mit rotem Tauchlack eingefärbt hatte. Sie steht aufrecht in der hinteren Ecke des Raumes, neben dem Jalousienbehangenem Fenster. Eine Fliege fliegt in mein Gesichtsfeld, fliegt ein paar gemächliche Kreise und verschwindet dann in einem Bereich dessen Einblick mir aus meiner derzeitigen Position nicht möglich ist.
Während einer leichten Kopfdrehung fängt meine Sicht auf den Raum an sich zu verändern. Alles wird undeutlicher, irgendwie grober, wie eine schlecht aufgelöste Computergrafik. Zarte schwarze Linien unterteilen das von meinen Augen ans Gehirn übertragene Bild in unregelmäßige Trapeze, Waben und Dreiecke. Jede dieser Waben ist nur mit einer Farbe gefüllt, wie in einem Mosaik, aber viel genauer. Ich kann noch immer alles erkennen, nur nicht mehr ganz so genau. Ausserdem sind einige Farben vertauscht. Mattes Weiß wird zu leuchtendem Blau, während die meisten anderen Farben etwas blasser und dunkler werden.
Ich spreize die Flügel und fliege durch den Raum zur Lampe. Vorsichtig krabble ich in die Mitte zwischen den vier Leuchtsegmenten der Energiesparlampe und schaue nach oben. Ein wahrhaft Monumentaler Anblick bietet sich mir. Die Helligkeit ist erträglich und schmerzt nicht einmal in den Augen.
Als es mir zu warm wird fliege ich weiter und setze mich schließlich auf die Nase des leuchtend blauen Eisbären. Seine schwarzen Augen sehen aus wie Löcher, die in den kalt glühenden Schädel gestanzt wurden, gleich dem kläglichen Versuch einer verirrten Seele einen blau glühenden Materieklumpen aus der Eishölle mit zwei gezielten Schüssen einer Faustfeuerwaffe zu eliminieren.
Ich fliege weiter zum Bücherschrank. Mit einiger Mühe gelingt es mir, mich durch den Spalt zwischen den beiden geschlossenen Türen zu quetschen. Beim entlanglaufen an den gigantischen Bücherreihen kommt mir beim Anblick einer Foliantenartigen Formelsammlung kurz der panische Gedanke, womöglich von dem hier gesammelten Wissen erschlagen zu werden.
Nachdem ich zweimal auf dem Langenscheidt-L eines Wörterbuches auf und ab gekrabbelt bin, trete ich den Rückweg an.
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund vergesse ich kurz, daß die Türen des Bücherschrankes geschlossen sind und fliege erst ein paar mal gegen das Glas, was allerdings eher frustrierend als schmerzhaft ist. Zum Glück gelingt es mir aber nach einiger Zeit auf dem Glas zu landen und zurück zum Türspalt zu krabbeln.
Ich hab genug erlebt und fliege einigermaßen erschöpft zum Bett zurück, wo ich mich sitzen sehe. Ich fliege zu meiner Nase und kitzle mich, nur um mich zu ärgern. Ich kann wegfliegen, bevor ich reflexartig meine Hand hebe und mir über die Nase fahre. Kichernd fliege ich zu meinem rechten Ohr und krabble ins Dunkel. Weil es hier so viele Härchen gibt und es ja ohnehin finster wie im Sarg hier ist, schließe ich die Augen. Als ich sie wieder öffne, ist die Sicht wieder normal und ich spüre eine Fliege auf meinem rechten Ohr herrumkrabbeln...
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║ 18. Die Schule des Lebens                                           ║
║ Dienstag, 18. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ich habe heute über die viel zitierte "Schule des Lebens" nachgedacht. Ich dachte bisher, dieses geflügelte Wort sei eindeutig, aber ich habe mich getäuscht. Entgegen meiner bisherigen Meinung sind die Rollen nicht klar aufgeteilt. Oft fühle ich mich als Schüler in der "Schule des Lebens": Ich lerne von einem oder einigen wenigen Mentoren bzw. Lehrern und mit mir lernen weitere Schüler. Zuweilen von den selben Mentoren.
Heute habe ich bemerkt, daß ich nicht immer Schüler bin, sondern manchmal auch die Mentorenrolle übernehme um einen oder mehrere Schüler das Leben zu zeigen, zu lehren, die Sicht zu erweitern und die richtigen Fragen zu stellen. Also genau die Mittel, die viele andere bei mir angewandt haben zu benutzen.
Manchmal finde ich mich in beiden Rollen zugleich, als eine Art Katalysator, Vermittler oder einfach als jemand, der das gerade gelernte direkt weitergibt.
Aber am liebsten bin ich Hausmeister.
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║ 17. Shiva                                                           ║
║ Montag, 17. Januar 2005, 00:00                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ganz langsam steigt der rote Ballon in die Höhe. Sie selbst an Bord der Gondel. Sie hatte sich den Korb immer viel kleiner vorgestellt. Bei fast schon 20 Metern Höhe sieht sie den Ballonführer wild gestikulieren - am Boden.
Verwirrt dreht sie sich um, doch was der Leser schon vermutet, stellt sich als schockierende Überraschung für sie heraus. Wie in Trance geht sie um den Brenner herum. Nachdem sie sich die Regler und Instrumente, deren Beschriftung sich für sie wie eine japanische Tageszeitung lasen, genau angesehen hat, setzt sie sich auf den Boden und schließt, den Kopf auf die Knie gelegt, die Augen. Durch die geschlossenen Lider sieht sie den Ballon immer höher steigen, bis durch die Wolken, immer höher, bis ihr die Erde selbst nur noch so groß wie ein Tennisball scheint.
Schließlich fast sie Mut und schaut verzweifelt nach unten. Sie kann zwar Häuser und Bäume recht gut erkennen und die wandelnden Punkte dort sind vermutlich die Fußgänger, aber sicher fühlt sie sich deswegen nicht unbedingt. Aber immerhin steigt sie nicht weiter. Ein wenig erleichtert studiert sie den Brenner eingehend. Versuchsweise drehte sie vorsichtig an dem kleinen, grauen Knopf direkt unterhalb der einen Brennerflamme. Wie erwartet wird die Flamme kleiner. Sie dreht beide Flammen herunter, traut sich aber nicht, den Brenner ganz auszumachen, für den Fall, daß sie ihn später noch einmal braucht. Der Wind treibt sie in Richtung offenes Meer und ihre Höhe nimmt nur langsam ab, wie das piepsen des Variometers ihr verrät. Resignierend starrt sie gebannt in die Richtung in die sie fährt. Erst wenige Meter über der Meeresoberfläche, dreht sie erschrocken beide Brenner wieder hoch.
Die Küste ist schon kaum mehr zu erkennen. Sie kennt sich mit Thermik nicht so gut aus, aber wenn in wenig Höhe der Wind nach Nord-Osten, aufs Wasser zu weht, vielleicht ist weiter oben ja eine Rückströmung in Richtung Festland, überlegt sie. Langsam wieder aufsteigend beginnt der Ballon leicht zu schaukeln. Tausend Gedanken rasen durch ihren Kopf. Was, wenn ich jetzt ins Meer falle? Oder was, wenn mich der Wind immer weiter hinaustreibt? Irgendwann ist das Gas leer und ich werden unweigerlich ins Meer sinken. Ist der Korb Wasserdicht? Wird sich der dann schlaffe Ballonsack sich mit Tonnen von Wasser füllen und mich mitsamt Korb hinabreißen? * Oder werde ich auf hoher See an einem Eisberg oder an einem Felsen vor irgendeiner Küste zerschmettert? Oder schwimme ich solange in der Gondel umher, daß ich schließlich beim Anblick des Eifelturms verhungere? **
Plötzlich klingelt ihr Mobiltelefon. Sie sucht hektisch in ihrer Tasche. Darauf hätte ich auch kommen können, denk sie.
Dann fällt ihr ein, daß sie ihr Telefon gar nicht mitgenommen hat. Es ist nicht in der Tasche. Es klingelt immer noch. Sie tastet sich ab. Nichts.
Sie hört eine Männerstimme ihren Namen sagen. Ist das Gott?
Verwirrt blinzelt sie in die Baumkronen der paar Obstbäume unter denen sie liegt. Offensichtlich das Paradies. Nur, wie war sie gestorben? Und was soll ausgerechnet sie im Paradies. Selbst sehr optimistisch betrachtet war sie absolut nicht der Paradiestyp. Da ist wieder diese Männerstimme, die ihren Namen sagt, fragend inzwischen. Sie richtet sich auf und sieht ihn, ihr einen Apfel reichend. Erschrocken blickt sie an sich herab. Zum Glück ist sie bekleidet. Bunte Ringelsocken, selbst kurzgeschnittene Jeans, ein löchriges rotes T-Shirt über einem ebenso löcherigem gelbem T-Shirt. Vereinzelt kann man, wo sich die Löcher überschneiden, das lochfreie Tank-Top sehen. Ihre Boots findet sie ein paar Meter weiter. Hilflos abgewetzte und ausgelatschte 14-Loch Ranger mit je einem roten und einem rot-grün-gelb geflochtenem Schnürsenkel sowie eine Glöckchenkette am Stiefel mit dem roten Band.
Weil sie Hunger hat nimmt sie den Apfel und plötzlich erkennt sie den Typen, der ihr den Apfel gereicht hat und sie erinnert sich an alles. Sie beißt in den Apfel und der Typ, den sie im Zug auf der Fahrt hierher kennengelernt hat, fragt, ob ihr der Film gefallen habe und ob sie noch einen sehen möchte.
Bevor sie genau weiß was passiert, sprudelt es lachend aus ihr hervor und sie erzählt ihren ... Traum oder was immer es auch war. Es war so real. Als sie fertig ist, deutet er, sprachlos vor lachen, auf eine Astgabel in einem der Obstbäume, in der sich ein mit Helium gefüllter Luftballon verfangen hatte.
Schließlich meint er, daß es Zeit ist, zu erfahren wie es weitergeht und beide legen sich zuerst die Eintrittskarte zum Kopfkino, ein unscheinbares Stückchen Löschpapier, auf die Zunge und dann sich selbst wieder ins Gras, während in der Ferne andere Leute Musik spüren und Farben schmecken.

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* Was physikalisch gesehen schon mal nicht hinhaut: Wenn der Korb wasserdicht ist, schwimmt er. Wenn der Ballon selbst so kalt ist, daß er ins Meer fällt und sich vielleicht sogar allmählich mit Wasser füllt wird er nicht untergehen, da sich immer einige Luftblasen im Inneren sammeln werden, die den Ballon über Wasser halten. Und sollte es wirklich passieren, daß die Öffnung immer nach oben zeigt, sämtliche Luft entweichen kann und der Ballon untergeht, wird er wie ein lebloser Sack unter der Gondel im Meer schweben, sie aber sicher nicht herabziehen. Natürlich ist hier noch keine von Wind, Wellen, Strömungen und Haien ausgehende Gefahr einkalkuliert... Andererseits hat man, als junge Frau in Panik, andere Sorgen als Physik.

** Was auch nicht ganz logisch ist, denn sie wird ja Richtung Nord-Ost getrieben, also genau vom Eifelturm weg. Aber als junge Frau in Panik hat man andere Sorgen als Geografie.
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║ 16. Ode an eine Unbekannte                                          ║
║ Sonntag, 16. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Unbekannte! Als ich Dir zum ersten mal begegnete, wunderte ich mich nur, daß Du mir so auffielst. Unbekannt. Dennoch mit einem Gefühl der Vertrautheit. Je öfter sich unsere Wege kreuzten, desto klarer wurde mir, was es wirklich war, dieses Gefühl, das mich jedes mal durchströmte, wenn ich Dich sah. Meine Handflächen wurden feucht und ich begann am ganzen Körper leicht zu zittern. Mein Hals war wie zugeschnürt und so brachte ich jedes mal aufs neue kein Wort aus meiner staubtrockenen Kehle, ausser vielleicht ein klägliches Röcheln oder unterdrücktes quieken. Jetzt weiß ich, daß Du es geschafft hast, etwas lange tot und begraben geglaubtes in mir zu neuem Leben zu erwecken. Du hast dieses seltsame aber aufregende Gefühl exhumiert und reanimiert.
Oh Unbekannte, wie sehr es doch Deinen Reiz ausgemacht hat, daß ich Dich nicht kannte, so groß war auch die Neugier und mich gelüstete es mit meinem ganzen Sein danach, mehr über Dich zu erfahren. Aber was ich auch unternahm, was ich versuchte, ich kam nicht an Dich heran, Du bliebst unbekannt. Ich hätte schreien wollen und war dennoch nicht dazu in der Lage. Ich wollte Dich hassen, Dich töten, Dich vergessen. Nichts davon stand in meiner Macht. Was soll ich nun tun? Was soll mein Leben ohne Dich noch für einen Zweck haben? Ich kann mir keinen Vorstellen.

[...]

Nach der Klausur hat mir ein Kommilitone gesagt, daß x=4,2 war.
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║ 15. mut zur selbsthilfe                                             ║
║ Samstag, 15. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
mut zur selbsthilfe.
pseudodepressives herrumgelunger in regennassem selbstmitleid.
das innere wird manchmal zum äußeren
und damit das äußere unansehnlich,
weshalb man es hinter masken verbirgt.
ein aufschrei der auf wanderung gegangen seele äußert sich in massiver introvertiertheit.
und wenn einen nur noch das geräusch
des arhythmisch vor sich hinklopfenden
eigenen
herzens daran erinnert am leben zu sein,
wünscht man sich,
in einer welt mit abweichender mentaler schwerkraft zu leben.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 14. In dubio pro reo                                                ║
║ Freitag, 14. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ein Hamster, bar jeder Vernunft, aß eines sonnigen Mittwochs ein von der örtlichen Königin vergiftetes Stück Apfel und fiel daraufhin postwendend in Ohnmacht. Ein zufällig des Weges kommender Zwerg sah dies Unglück und zugleich sich selbst genötigt, diverse ihm bekannte Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten. Als dadurch das vergiftete Apfelstück aus des Hamsters Kehle flog und dabei eine Taube traf, welche benommen und völlig desorientiert gegen einen Baum flog und an dessen Stamm zerschellte, hustete der Hamster und kam langsam wieder zu sich, jedoch nicht mehr dazu, sich bei dem hilfeleistenden Zwerg zu bedanken, da dieser, als er den Hamster wieder zu sich kommen sah, seine Spitzhacke schulterte und das Weite suchte, um es der Königin zu bringen. Diese nahm, nicht ohne Dankbarkeit, Selbiges entgegen und erkundigte sich bei der Gelegenheit auch gleich nach der Befindlichkeit der anderen Zwerge.
Der Hamster unterdes begab sich, einer Eingebung folgend, gleich zur königlichen Residenz um sich sowohl wegen des Apfels zu beschweren, als auch, um sich nach seinem Retter zu erkundigen. Leider umsonst, denn es war Mittwoch und sowohl die Beschwerde- als auch die Informationsstelle der Königin hatte nur bis 12:00 Uhr geöffnet und es war bereits tiefster Nachmittag. Also nahm er zwei Blankoformulare und den nächsten Bus nach Hause, wo seine Frau mit einem erquickendem, alkoholischem Heißgetränk und einer Butterbrezel auf ihn wartete. Überglücklich ob des Hamsters Heimkehr kippten die Beiden dermaßen viel Alkohol, daß sie sich am nächsten Morgen nicht in der Lage sahen ihren arbeitnehmerlichen Verpflichtungen nachzukommen. Sie wurden jedoch durch ungewöhnlich lautes und anhaltendes Haustürklingeln und -klopfen geweckt. Sich über diesen ungewöhnlichen Besuch wundernd (denn die Hamster hatten wegen ihres unverschämten Alkoholismus keine Freunde) ging die Frau mit einer schon fast optisch wahrnehmbaren Fahne zur Tür um diese zu öffnen, was ihr beim vierten Versuch auch gelang. Draußen stand ein Polizist mit einer toten Taube in der vorwurfsvoll erhoben rechten Hand.
Der Hamster wurde in einem späteren Verfahren wegen mangelnder Beweislage und dank der entlastenden Aussage des Zwerges freigesprochen.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 13. Obst                                                            ║
║ Donnerstag, 13. Januar 2005, 00:00                             eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Dr. Larta schaute auf ihr Klemmbrett, dann zu mir, dann zu Dr. Johnson. Der sah ebenso ratlos aus und hätte wohl am liebsten mit den Schultern gezuckt, traute sich das in Anwesenheit eines Patienten aber anscheinend nicht.
Seit fast zwei Monaten ging ich regelmäßig zu den beiden hoch angesehenen Ärzten. Unsere Sympathie beruhte auf Gegenseitigkeit und wir hatten alle nicht das Gefühl seit dieser Zeit einen einzigen Schritt weitergekommen zu sein. Irgendwie tat mir das sogar ein wenig leid. Sie gaben sich wirklich Mühe. Schließlich sagte Johnson, daß die Zeit um sei und ich sagte artig "Gute Nacht Apfel." - "Auf wiedersehen Skingy." - "Gute Nacht Birne." sagte ich zu Dr. Larta. Sie erwiderte nur ein Seufzen und Kopfschütteln.
Ich habe festgestellt, daß eigentlich die meisten Menschen komisch sind und teile sie daher in metaphorische Gruppen. Ärzte sind Obst. Alle. Die Verbindung ist Gesundheit. War das denn so schwer zu verstehen für zwei der besten Psychologen Norddeutschlands?
Draußen wartete mein Zivi. Als er mich zurück in die Anstalt fuhr fragte er mich: "Na Skingy, hast Du das Gemüse wieder in den Wahnsinn getrieben?" - "Ach Taube, Du hörst mir nie richtig zu. Sie sind Obst. Und: jaaa. Ich denke, ich werde sie bald soweit haben." Ich verzog das Gesicht und lachte dämonisch. Mein Zivi grinste. Ich glaube, er ist einer der wenigen, die mich nicht für Verrückt halten. Trotzdem nahm ich mir vor, ihm nachher das Genick zu brechen. Mal ehrlich, was hat er für eine Zukunft, wenn er nicht mal richtig zuhören kann?
Andererseits meint er es wirklich gut... und einen Menschen nur wegen seines Aufmerksamkeitsdefizites zu erlösen ist wohl doch etwas zu hart.
Am Nachmittag kamen mich zwei meiner Freunde besuchen. Endlich Menschen, die ich nicht metaphorisieren brauche. Es ärgerte mich, daß sie an den Strand wollten, abends. Ich wollte gerne mitfahren und auch feiern, baden, saufen. Ich beschloss, ihnen deshalb das Genick zu brechen. Warum sollten sie Spaß haben und ich nicht?
Andererseits sind es meine Freunde. Da haben sie dann aber noch mal Glück gehabt, dachte ich.
Das Essen kam wieder mal zu spät, war zu trocken weil Soße fehlte und reichte wie immer nicht zum satt werden. Wieder einmal dachte ich darüber nach, wem ich dafür zuerst das Genick brechen sollte: der Köchin, dem Zivi der das Essen auffüllte oder dem, der es austeilte?
Lustlose Sklaven eines mystischen Systems. Sollten sie wirklich für eine Demotivation sterben, für die sie wahrscheinlich nicht mal verantwortlich waren?
Während dieser Überlegungen hatte ich meine Schlagbohrmaschine (ein angefeilter Teelöffel) aus ihrem Versteck in der Matratze geholt und an meinem Loch, ganz oben in der Wand, weitergearbeitet. Eine zermürbende Arbeit. Ich musste dabei auf dem Bett stehen und über Kopf arbeiten. Deshalb musste ich alle zwei Minuten die Hand wechseln.
Nach nur vier Monaten und einigen mentalen Genickbrüchen war es endlich so weit. Die letzten zwei Therapiestunden mit Apfel und Birne rückten in greifbare Nähe und ich hatte alles vorbereitet. Das Loch in der Wand war tief genug und der Löffel darin verkeilt.
Ein neuer Zivi fuhr mich in die Privatpraxis. Es konnte losgehen.
In nur zwei Stunden erklärte ich den beiden Profis mein komplettes Lebensprinzip und meine Weltanschauung. Anschließend erzählte ich ihnen meine komplette Biografie. Mein Vortrag war gut geprobt. Ich sprach sehr schnell und hatte genau nach 120 Minuten mit der Schilderung meines Todes geschlossen. Zum ersten mal sah ich sie völlig überfordert, schockiert, geängstigt und vor allem: total sprachlos.
Beim hinausgehen durchströmte mich eine tiefe Zufriedenheit.
Ich hoffte, daß ihre mentale Lähmung lange genug anhält, um die Anstalt nicht mehr rechtzeitig benachrichtigen zu können.
Zurück in der Zelle hängte ich die vorbereitete Wäscheleine an den Löffel in der Wand und meinen Hals an ihr anderes Ende.
So. Jetzt etwas Geduld.
Ah. Quietschende Reifen im Hof, das werden sie sein. Ich hörte sie zu meiner Zelle hassten. Mindestens vier Leute. Hektisches Aufschließen der Tür. Als erstes stürmten Apfel und Birne in den Raum, blieben wie angewurzelt stehen, als sie mich sahen. Dann noch ein Arzt und die Frau Pförtnerin. Als alle mich anstarrten, regungslos, ohne ein Wort zu sagen, grinste ich, sprang hoch und ließ mich fallen.
Wie ich es ihnen bereits mitgeteilt hatte, blieb dieses Knacken noch sehr lange im Gedächtnis des Obstes.
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║ 12. Gulasch                                                         ║
║ Mittwoch, 12. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Sitzen am Sund. Das nahezu perfekte Wetter ist nicht annähernd so befriedigend wie angenommen; wenigstens habe ich Ruhe. Und Wasser. Erstaunlich, daß es Enten anscheinend völlig egal ist, ob sie in Süß- oder Salzwasser schwimmen. Fische sind da ja bekanntlich etwas zimperlicher. Aber was trinken Salzwasserenten? Als verdurstender Mensch darf man ja wegen der dehydrierenden Wirkung des Salzes kein Salzwasser trinken. Geht es Enten genauso? Ich hätte früher in Biologie besser aufpassen sollen.

Nicht nur Enten, auch Algen, Dreck, Müll, Schwäne und ein Hund sind im Wasser. Gut pürieren und man hat einen leicht versalzenen Gulasch. Naja vielleicht vorher noch die Schiffe raussammeln. Gulasch.
Verstaubter Kessel, irgendwo hinten in meinem Kopf. Spinnwebenüberzogen. Aber ohne Kelle darin. Nicht zum Essen, zum Rühren ist er da, er hat schon Haut gebildet, trocknet ein. Gut? Schlecht? Wenn man ihn nicht bemerkt, stört er nicht. Wie ein Splitter im Bein, den man nur bemerkt, wenn man die Hose anzieht. Aber hat man den Kessel erstmal bemerkt, ist es zu verlockend vom Inhalt zu kosten. Oder in ihm zu rühren. Kopfgulasch.
Erinnerungen am Boden abgesetzt, ein wenig rühren und man ißt die Gedanken der Vergangenheit. Es bleibt zu überlegen, ob man das will. Die Liebe vergangener Jahre hervorkramen. In Erinnerung schwelgen oder in ihr ertrinken.
Klar ist man glücklich, muss man ja. Wäre da nur nicht.
Und deshalb ist es gut, daß die feinen, großen, zarten, die guten Brocken am Boden kleben. Zum Teil leicht angebrannt. Vorhanden aber unauffindbar. Zumindest ohne Kelle.

Wie der Asphalt die Wärme des vergangenen Tages, strahlt auch die Erinnerung die Liebe vergangener Jahre ab. Mein Leben geprägt von Selbstbetrug. Oder?
Mittlerweile ist es dunkel am Sund. Wie der Hund ist auch die Ente spurlos verschwunden. Süßwasser trinken? Der romantische Sternenhimmel hat nicht einmal etwas tröstliches.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 11. Circulus Vitiosus                                               ║
║ Dienstag, 11. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Morgen nach der vorletzten Klausur fange ich gleich an zu lernen. Die letzte Klausur ist die schwerste.
Aber weil die vorletzte Klausur so prima lief gibt es zum Mittag erstmal ein Bier. Auf dem Heimweg noch bei Netto 'ne Flasche Sekt gekauft und es wird ein schöner Abend. Ohne lernen. Aber was solls, morgen anfangen ist auch OK.

Und weil es so ein schöner Abend gestern war bin ich auch erst gegen achtzehn Uhr aufgestanden, um gleich nach dem "Frühstück" mit lernen anzufangen. Beim Frühstück bemerke ich, daß mein Saft leer ist und ich auch neues Brot benötige, also noch mal schnell zum Netto. Aber wenn man schon zu Netto muss, kann man da auch gleich ne Exkursion draus machen. Also rauche ich mir noch schnell einen und schlendre zum Netto. Auf dem Weg nehme ich mir vor, keinen Alkohol zu kaufen. Damit ich dann gleich lernen kann und nicht in Versuchung geführt werde.
Auf dem Spaziergang zum Hafen, weil noch so schönes Wetter ist, öffne ich mir eins der Biere und trinke auf meine Selbstdisziplin.

Nun gibt es 2 Möglicheiten:


  1. Ich habe die Klausur bestanden. Also kein Grund irgendetwas an meinem Lebensstil zu ändern. Fortsetzung siehe oben.

  2. Ich habe die Klausur nicht bestanden und wurde Exmatrikuliert. Kein Abschluß. Keine Ausbildung. Kein Job. Also geselle ich mich zu den Straßenpunks und "fresse das bittere Ende meiner auf Vorschuss gelebten Zeit", wie Götz Widmann es formulierte.

╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 10. Jackie II                                                       ║
║ Montag, 10. Januar 2005, 00:00                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Eine mit überdurchschnittlichem Intelligenzquotienten gesegnete, jedoch beim Rohrschachtest versagende Person sagte, nachdem ich ihr mitteilte, was es zu Abend gäbe, eines Tages einmal, sie möge keine Weichblattsalami, weil davon ihr Plattenspieler am ganzen Körper Haare bekäme und man sich dann vorkäme, wie eine Stunde der eine Minute geklaut wurde. Wörtlich sagte sie: "Ich mag keine Weichblattsalami, weil davon mein Plattenspieler am ganzen Körper Haare bekommt. Dann kommt man sich vor, wie eine Stunde der eine Minute geklaut wurde."

Ich habe dann auf Werksfaltsalatkäsekruste mit Dip umdisponiert.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 9. Ego                                                              ║
║ Sonntag,  9. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
meine einsamkeit hat ein ende -
ich bin jetzt mit mir zusammen

ich sehe mich gern
ich finde mich hübsch
ich belüge mich nicht
ich betrüge und hintergehe mich nicht
ich mache keine fehler
ich weiß was mich verletzt
ich weiß was ich mag
ich weiß was mir gefällt

ich weiß wo ich abends bin
ich kann mich auf mich verlassen
ich bin nie mehr allein
ich bin ja immer bei mir
ich bin das perfekte paar

die zeit zeigt, daß alles eine farce ist -
ich mag mich nicht
ich kann mich nicht mehr sehen
ich finde mich hässlich
ich kann mir nicht trauen
ich hintergehe mich selbst

ich wäre lieber nicht in meiner nähe
ich kann meine lügen nicht mehr hören
ich handle immer wieder aufs neue falsch
ich verletze mich damit selbst
ich hätte gern ruhe vor mir
ich wäre lieber allein
aber ich kann mich nicht verlassen
denn was wäre ich ohne mich?
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 8. Alle Menschen sind gleich, Beweis                                ║
║ Samstag,  8. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Ich verhalte mich zu meinem Nächsten (Dir) wie dieser (Du) sich zu mir (ich). Das versteht sich als eine Frage der Selbstverständlichkeit. Definiere man nun zunächst:


Ich = mir; Du = dir


kann man ein Verhältnis aufstellen:

Ich   Du
--- = ---
Dir   mir


dies entspricht

Du² = Ich²



und wenn wir daraus noch die Wurzel ziehen ergibt sich:

Du = Ich; Ich = Du


Nun noch der Form wegen die Induktion: Wenn Du nun auch noch mit Ihm so umgehst, wie er mit Dir und er das auch tut und das so fortsetzt kommt man zu:

Du = Er
und weil
Du = Ich
folgt
Er = Ich


man kann also zusammenfassen


wir = alle = Du = Ich
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 7. Das Ohm'sche Gesetz                                              ║
║ Freitag,  7. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
1,50m ist nicht viel.
Doch dazwischen gibt es einen Haken.
R ist nicht Radius, nicht Widerstand.

R ist der Haken.

Ausweg?
Nein.
Es gibt keinen.
Die Tür ist zu.

Doch, klar Tür öffnen.
Was fehlt ist der Schlüssel.
Der Schlüssel zum Erfolg.
Menschlichkeit?
Geld?

Coolness?
Humor?
Menschlichkeit und Geld und Coolness und Humor – alles?
Nichts?

Was Symbollos bleibt, ist die Frage.
Die Frage nach R.

Nicht Radius.
Radius verbindet. Mittelpunkt mit Peripherie.
(Wer ist wer?
Möchte ich sein, was ich versuche darzustellen,
Möchte ich sein, als was ich mich sehe?)

Widerstand nicht.

Widerstand verlangsam, hemmt, verhindert nicht.
Doch Widerstand?
(Hoffnung?)

Unterbrechung.
R verhindert.

Oder Kurzschluss?



[ Randbetrachtung:
- ist R Variabel oder Konstant?
- ist R berechenbar?
- ist R nicht völlig egal / überflüssig / destruktiv?

- Fließt kein Strom, weil die Spannung zu klein ist, oder weil R zu groß ist?
- Schlägt es Funken, wenn R entfernt wird?
- Finden all' diese Betrachtungen nur statt, weil ich längst weiß, daß ich es nie herausfinden werde, vielleicht nicht mal will?

DENNOCH ]

(sometimes i like to pretend)
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 6. Jackie                                                           ║
║ Donnerstag,  6. Januar 2005, 00:00                             eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Wie jeden Donnerstag hole ich Jackie aus dem Heim ab, um mit ihr Gassi zu gehen. Wie jedes mal wird sie von einigen Hunden angebellt. Wie jedes mal bellt sie zurück. Mittlerweile kennen uns einige von den Leuten, die uns begegnen und schauen nicht mehr ganz so komisch. Auf der großen Lichtung im Park stecke ich ihr die Leine in den Beutel und lasse sie laufen. Ich glaube, sie ist das einzige Känguru dieser Erde, daß läuft statt zu springen. Aber vielleicht brachte das das Stadtleben mit sich.

Aber heute ist Revolution.
Anstatt direkt zurück zum Heim gehe ich mit Jackie zur Bushaltestelle. Sie schaut mich verwirrt an. Ich zwinker ihr zu und sage ihr, was ich vorhabe.
Nicht einmal eine halbe Stunde später sind wir bei mir zuhause. Ich gehe mit ihr in die Küche, schließe die Küchentür, lasse die Jalousie herab und nehme ihr das Halsband ab. Ich öffne mir ein Bier. "Setz' Dich." Zögernd lässt sie sich auf dem Boden in der hintersten Ecke nieder. "Möchtest Du was trinken?" Keine Reaktion. Wie immer, wenn ich mit ihr rede. "Jackie, wir kennen uns jetzt über ein Jahr. Wir sind hier unter uns. Niemand kann Dich sehen oder hören. Und ich würde mich sehr freuen, mal Deine Stimme zu hören." Keine Reaktion. Ich trinke einen Schluck Bier, halte ihr die Flasche hin. Langsam nimmt sie einen winzigen Schluck. "Ach komm schon, ich sag's auch niemandem. Warum tust Du das?" Ich warte. Sie sitzt regungslos in der Ecke. Als ich die leere Flasche in den Kühlschrank zurücklege eine leise, warme Stimme "Es ist einfacher." Überraschung wäre geheuchelt. Ich werde fast ohnmächtig vorm Kühlschrank. Taste mich zu meinem Stuhl zurück. "Es ist einfacher?" Diesmal antwortet sie sofort, noch immer sehr leise und warm. "Ja. Ich brauche mich um nichts zu kümmern. Hab eine kostenlose Wohnung. Naja, Zimmer. Mir reicht das. Bekomme meine Malzeiten und werde nicht genötigt mit irgendwelchen Leuten zu reden. Und ich werde in Ruhe gelassen. Einmal pro Woche kommst Du mich besuchen und ich kann mal raus. Das ist für mich das beste Leben, das ich mir vorstellen kann."

Bumm. Fertig. Das ist ihre Theorie. Warum nicht. Ich hatte schwerwiegende psychische Probleme erwartet, aber sie will nur ihre Ruhe.
Ich bin immer noch verblüfft, als sie den Reißverschluss öffnet und den Kopf ihres Kostüms abnimmt und den oberen Teil des Känguru-Overalls abstreift. Darunter befindet sich ein ziemlich hübsches Mädchen mit langen, braunen Haaren, ebenso gefärbten Augen, sehr heller Haut und Jeans-Latzhose. Als sie meinen Blick bemerkt, lacht sie. "Weißt Du, ich bin gar kein richtiges Känguru."
Bei einem weiteren Bier für jeden von uns erfahre ich, daß sie das Kostüm tatsächlich nur zum duschen ganz auszieht und ich seit drei Jahren der erste bin, der ihr menschliches Gesicht sieht. Ich schaue auf die Uhr. Schon fast eine Stunde zu spät, also rufe ich im Heim an um Bescheid zu sagen.

Nach einem Jahr schweigender Freundschaft hatten wir einiges Nachzuholen.

Jackie wacht auf. Benommen schüttelt sie den Kopf - was für ein absurder Traum. Als sie im Bad in den Spiegel schaut, bemerkt sie, daß der Reißverschluss ihres Hasenkostüms ein Stück weit offen ist. Ein Blick auf die Uhr. Er müsste gleich da sein. Immerhin ist heute Donnerstag.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 5. Bowling                                                          ║
║ Mittwoch,  5. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Der Professor betritt den Raum. Schweigen. Ein Blick in die Runde. "So Leute." Pause. Eine zaghafte Stimme von weiter vorne. "Und? Wie sieht's aus?" Kopfschütteln vom Prof. Entnervtes Raunen. Vereinzelt verängstigte Blicke zum Fenster. Der dunkelrote Fleck am Morgenhimmel ist größer geworden. Man kann beinahe zugucken. Vereinzelt verängstigtes Wimmern. "Kann man denn gar nichts...?" Kopfschütteln. Irgendjemand bringt Tee und ein handbetriebenes Grammophon in die nur von ein paar Kerzen erhellte Turnhalle. Auf der Schellakplatte Mozarts Requiem, ein wenig leierig, aber apokalyptisch genug um vereinzeltes Schluchzen hervorzurufen. Der dunkelrote Fleck ist mittlerweile schon fast so groß wie der Mond. "Wie lange noch?" fragt jemand. Der Professor zuckt die Schultern. "Zwei, drei Stunden. Höchstens" sagt er leise, geht nach hinten, betet. Einige andere fangen auch an zu beten. Plötzlich ein Aufstoßen. Eine Frau rennt raus. Kurz darauf vernimmt man gedämpfte Würgegeräusche. Ich hätte nie gedacht, daß das Ende der Welt dermaßen unromantisch ist. Das Grammophon geht mit einem klicken und leisen kratzen aus. Niemand macht sich die Mühe, die Platte umzudrehen. Mir huscht der flüchtige Gedanke durch den Kopf, daß die Zeit nicht mal mehr reicht, sich ordentlich zu betrinken. Andererseits wollte ich auch nicht auf einem Turnhallenboden sitzend sterben. Aber nur hinstellen reicht auch nicht. Galgenhumor. Ich überlege, ob ich rausgehen soll. Nach zwei Minuten in der mehr als eisigen Kälte kehre ich in die Turnhalle zurück und hole mir einen Tee. Seltsam zu wissen, daß gleich alles vorbei ist und darüber nachzudenken, wie jemand ohne Strom den Tee kochen konnte. Der dunkle Kreis am Himmel füllt fast das ganze Fenster aus. Irgendwie hatte ich ein Geräusch erwartet, ein Summen vielleicht, wenn er so nah ist. Aber ich weiß, daß es physikalisch nicht möglich ist. Ich trinke meinen letzten Schluck Tee und versuche mich auf das Unvermeidliche vorzubereiten, aber irgendwie sind meine Gedanken zäh wie Mensa-Schnitzel.

Dann der Aufprall. Rumpeln. Alles wird umgeworfen. Ich drehe mich um, Strike! Ich habe die Runde gewonnen. Triumphierend bestelle ich mir ein neues Bier.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 4. Haus 8                                                           ║
║ Dienstag,  4. Januar 2005, 00:00                               eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Schlendern im Mondschein. Übertriebene Liedtextsentimentalität. Ich war gestern so breit, daß ich nicht mal mehr weiß, ob der Mond überhaupt geschienen hat. Ich glaube es hat geregnet, aber auch da bin ich nicht sicher. Meine selbstzerstörerische Affinität zum Alkohol wird mich, gepaart mit meinem Hang zum Selbstsarkassmus eines Tages noch umbringen.

Zehn abrupte Biere und ein Stück Fleischwurst. Mein Magen hatte nichts dagegen. Offensichtlich ist er ein schier endloses Raum-Zeit-Kontinuum. Das letzte Bier, noch geschlossen irgendwo draußen deponiert, dann in den Club. Drei Taler Eintritt für nichts an was ich mich erinnern kann. Ist vielleicht besser so.
Dann auf dem Heimweg: Christen - Satanisten, Kapitalisten - Faschisten. Ich frag' mich, wie ich darauf kam.
Der Sturm war schneller, er hatte vor mir alle Mülltonnen umgetreten.
Die verwirrten Blicke der paar Passanten hab' ich nicht mal mehr belächelt. Auch die Scheinwerfer des Autos, daß mich überfuhr, hatten nichts romantisches.

Als ich nach achtzehn Monaten wieder ohne fremde Hilfe laufen und essen kann, habe ich in einem Busch hinter dem Club mein Bier gefunden.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 3. Linie 25                                                         ║
║ Montag,  3. Januar 2005, 00:00                                 eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
"Die Fahrausweise bitte." Ich schaue aus dem Fenster, bis er mich antippt. "Fahrausweis." Ich lächle ihn an. "Sie möchten also einen Fahrausweis?" Nicken. "Lassen Sie mich nachdenken... ja, ich werd' mal schauen, was ich für Sie tun kann." Langsam-theatralisch hole ich meine Brieftasche hervor und sehe hinein. Scheinbar überrascht rufe ich "ich habe sogar mehrere! An was für eine Art Fahrausweis dachten Sie denn?" "Einen gültigen." "Ah ja, mal sehen. Oh schauen Sie! Ich habe hier einen. Von heute! Handsigniert von der Linie fünfundzwanzig!" Er sieht ihn sich an. "Und? gefällt er Ihnen? Ich mache Ihnen einen Sonderpreis. Sagen wir... Zehn Euro?" Er gibt ihn mir wortlos zurück. Ich nehme ihn wieder an mich. Schaue ihn an. "Wirklich nicht? In Ordnung, sieben! Weil Sie es sind." Er dreht sich um und geht weiter. "Fünf!" Keine Reaktion. Ich rufe etwas lauter "zwei! kommen Sie, daß ist sogar unterm offiziellen Preis!" Er dreht den Kopf zu mir. Grinst.

Na geht doch.
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 2. Kaffee                                                           ║
║ Sonntag,  2. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Der mit mehr als 9,81 m/s² beschleunigen- 
    de Fahrstuhl nach unten ist noch 
      nicht langsamer geworden Er 
        beschleunigt noch immer 
          Und ich klebe unter 
             der Decke und 
               Du wartest 
                  nicht. 
                  Schon gar nicht 
                             auf mich 
                   
                                K 
                                A 
                                F 
                                F 
                                E 
                                E 

╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 1. Danke für das Buch                                               ║
║ Samstag,  1. Januar 2005, 00:00                                eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Das Leben ist ein Spießrutenlauf über Beton, durch scharfkantigen, rostigen, meterhohen Eisenschrott.

Man muss ständig aufpassen sich nicht zu verletzen, nicht zu stürzen.
Dann plötzlich kommt jemand und zeigt einem, daß es anders geht, daß man fliegen kann.
Und man fliegt mit, ohne nachzudenken.
Und plötzlich scheint alles einfach und man haut sich mit der Flachen Hand lachend vor die Stirn.
Doch dann holt der selbe Jemand aus seiner Tasche wortlos ein Buch über Schwerkraft und fliegt fort, noch ehe man zu Ende gelesen hat.
Noch im Fall denkt man plötzlich an das Leben vor dem Flug.
An die scharfkantigen Eisenteile und den Beton.

Daran, daß man, hätte dieser Jemand einem nicht das Fliegen gelehrt, nur gestolpert wäre und mit einem blutigen Kinn hätte weiterlaufen können.
Seltsamerweise ist man nicht sauer auf ihn, man ist ja an seiner eigenen Dummheit selbst schuld.
Und man hat kaum Angst vor dem Aufprall, weil man weiß, daß man ihn wahrscheinlich nicht überlebt.

Und in einem Anflug von Galgensarkassmus denkt man "Danke für das Buch" und fällt weiter...
╔═════════════════════════════════════════════════════════════════════╗
║ 0. Vorwort                                                          ║
║ Freitag, 31. Dezember 2004, 00:00                              eloi ║
╚═════════════════════════════════════════════════════════════════════╝
Die ersten 29 Geschichten (Einträge < Februar 2005) waren mal als Anfang eines Kurzgeschichtenbuchs geplant. Das wurde nie was. Aber wegschmeißen wollte ich sie dann auch nicht. Deswegen bilden sie nun den Anfang von etwas anderem, was schon lange wurde und jetzt endlich ist. All mein Gedankenkraut auf einem wohlsortierten Haufen.

Besagte Geschichten sind frei erfunden und beruhen weder auf tatsächlichen Ereignissen, noch sind erwähnte Personen existent. Jede Ähnlichkeit zu realen Gegebenheiten / Personen ist allenfalls Zufall.

Das Verbreiten und Rumzeigen meiner Texte ist erlaubt, solange sie nicht verändert werden und mein Name erwähnt bleibt (CC-BY-NC-ND 4.0).

Wer alle Geschichten beisammen und in nem tollen Format zum Ausdrucken möchte, kann es hier komplett als PDF herunterladen (Format ist A5).